Telefonbuch von 1913: Ein Schätzchen aus dem Nachlass

Im Telefonbuch von 1913 wird erklärt, wie man telefoniert.

Wuppertal. Zwei Kriege und einen Quantensprung in der Geschichte hat es überstanden. Dünnes, vergilbtes Papier in einem schwach grünen Einband liegt vor Friedrich Elzner auf dem Tisch. „Dieses Telefonbuch von 1913 habe ich 1998 aus dem Nachlass meiner Tante Gerda Rübel, die am Frankenplatz gewohnt hat, erhalten“, ist der 74-Jährige fasziniert.

Elzner beschäftigt sich gerne mit der Vergangenheit. Gefunden hat er das Telefonbuch in der Küchenschublade eines alten Tisches. „Das war für mich ein Weg in die ,Alte Zeit’. Das Deckblatt weist aus, dass es sich um das Verzeichnis an den Fernsprechnetzen im Ober-Postdirektionsbezirk Düsseldorf handelt.

Der umfasste damals zahlreiche Städte, etwa von Kleve bis Lennep, Emmerich bis Ratingen oder Geldern bis Wesel, aber auch Barmen, Eberfeld oder Cronenberg.

Besonders originell für die heutige Zeit muten auch die Benutzerhinweise zur Handhabung der Telefonbedienung an: „Teilnehmer A wünscht mit Teilnehmer B zu sprechen: A nimmt den Fernhörer vom Haken, hält ihn mit der Schallöffnung ans Ohr und dreht die Anrufkurbel herum.

Die Vermittlungsstelle, die die Wünsche entgegen nimmt, verbindet weiter an Teilnehmer B. Nach beendetem Gespräch hängen beide Teilnehmer den Fernhörer auf den Haken. Dem Amt wird automatisch angezeigt, dass das Gespräch beendet werden möchte.“

„In der heutigen Zeit ist mit dem Handy alles so einfach. Man kann sich das gar nicht mehr vorstellen, wie es früher einmal war“, sinniert Friedrich Elzner und legt das Buch zurück zu seinen anderen „Schätzen“, die er von Zeit zu Zeit wieder hervorholt.

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