Schauspielhaus: Wird die Frist bis zur Schließung verlängert?

Die Bühnen arbeiten mit Hochdruck an ihrem Weihnachtsstück — und der Zukunft ihrer kleinen Spielstätte.

Wuppertal. Wie geht es weiter mit dem Schauspielhaus? Die Zukunft des Gebäudes ist nach wie vor ungewiss. Zumindest für das Kleine Schauspielhaus könnte sich allerdings eine „Laufzeitverlängerung“ abzeichnen.

Denn nicht zuletzt der Hausherr — der mitten in den Planungen für die Spielzeit 2012/2013 steckt — möchte wissen, wie das (kulturpolitische) Theater weitergeht: „Wir versuchen, die Betriebsgenehmigung für das Foyer zu verlängern“, erklärte Schauspiel-Chef Christian von Treskow am Montag auf WZ-Nachfrage. Die Genehmigung läuft im Juli 2012 aus.

„Die Frist war so gesetzt worden, weil angenommen wurde (und wird), dass es bis dahin eine politische Entscheidung darüber gibt, was aus dem Schauspielhaus wird“, betont Bühnen-Geschäftsführer Enno Schaarwächter. Zur Erinnerung: Die nötige Bestandssanierung des kompletten Schauspielhauses, so eine Schätzung vor Jahren, kostet mindestens sechs Millionen Euro. Geld, das die Stadt nicht hat. Und so wird das Gebäude derzeit nur im Foyer als Spielstätte genutzt.

Während hinter den Kulissen nun an einer Verlängerung der Genehmigung gearbeitet wird, die die Option, das Foyer auch nach dem Sommer zu nutzen, zumindest offen hält, ist eines jetzt schon klar: Ab dem 25. November mischen sich Vampire unter die Gäste.

Die Blutsauger sind auch noch herzlich willkommen — immerhin dürfte „Der kleine Vampir“ eines der wichtigsten Stücke der Spielzeit werden. Mehr als 10 000 Zuschauer werden in 42 Vorstellungen erwartet.

Wie die WZ bereits berichtete, hatten sich die ursprünglichen Pläne, die Vampire im Rex-Theater loszulassen, kurz vor der Vertragsunterzeichnung zerschlagen. „Das ist sehr schade und hat uns in Zugzwang gebracht“, erklärt Christian von Treskow. „Das Stück nur im Kleinen Schauspielhaus zu zeigen, wäre nicht in Frage gekommen — weil nicht genug Zuschauer hineingehen.“

Im Rex hätten insgesamt 16 000 Karten verkauft werden können. Nun sieht der Plan stattdessen so aus: Die Produktion wird 30-mal im Kleinen Schauspielhaus präsentiert, soll Zuschauer ab sechs Jahren aber auch zwölf Mal im Opernhaus verzaubern. Dass der Intendant auch in diesem Jahr das Familienstück höchstselbst inszeniert, dürfte zeigen, wie wichtig ihm und den Wuppertaler Bühnen die Zuschauer von heute und morgen sind.

„Garantiert unblutig und nicht allzu gruselig“ soll das ganze Theater sein, wie Christian von Treskow verspricht. Es soll das Publikum der Zukunft ja auch nicht verschrecken — sondern „nur“ mit dem Vampir-Virus infizieren.

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