Schatzsuche in Wuppertal: Wo ist das Bernsteinzimmer?
In einem Gewölbe an der Nordbahntrasse stieß das Team um Karl-Heinz Kleine auf Eisenbahn-Relikte. Die Suche wird weiter intensiviert.
Wuppertal. Die Suche nach dem Bernsteinzimmer in Wuppertal nimmt immer professionellere Züge an und fördert auch jenseits großer Kunstschätze Erstaunliches zutage — wie jetzt bei einem Ortstermin in einer stillgelegten Eisenbahn-Anlage in Wichlinghausen: Dort stieß Karl-Heinz Kleine (66) mit seinen Mitstreitern auf sehr gut erhaltene Gewölbegänge, in denen sogar noch ein alter Transportwagen an den Eisenbahnbetrieb auf der heutigen Nordbahntrasse erinnert.
„Anlagen dieser Art zeigen, mit was für einem weitreichenden System wir es hier in Wuppertal zu tun haben“, sagt Kleine im Licht der Taschenlampen, und seine Worte hallen durch das verzweigte Gangsystem. Bei diesem Abstieg in die Wuppertaler Unterwelt unterstützt auch ein Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks, der namentlich nicht genannt werden möchte, den Jäger des verlorenen Schatzes. Wie berichtet, hilfen auch Freiwillige Feuerwehr und Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Kleine sucht seit vier Jahren das Bernsteinzimmer — und ist sich nach wie vor sicher, dass es zwischen August und Dezember 1944 bei einem geheimen Transport von Königsberg aus nach Wuppertal gebracht worden ist — in die Heimat des NS-Gauleiters Erich Koch: „Als Eisenbahner kannte er Anlagen wie diese hier, und es gab in Wuppertal genug Möglichkeiten, selbst einen ganzen Waggon verschwinden zu lassen“, erklärt Kleine.