Neue Trasse nur mit Arbeitslosen
Rund 130 Ein-Euro-Jobber sorgen mit dafür, dass die alte Bahntrasse ein Rad- und Fußweg werden kann.
Wuppertal. "Ohne sie könnten wir die hohen Standards beim Umbau der Nordbahntrasse nicht finanzieren", sagt Carsten Gerhardt von der Wuppertal Bewegung und meint die rund 130 Arbeitssuchenden, die unter anderem unter der Regie des Wichernhauses und vermittelt von der Arge beim Umbau der Bahntrasse mithelfen. Seit 2007 ist das Wichernhaus mit im Boot. Für 1,50 Euro sind die Arge-Kunden seither mit dabei, wann immer es um Rodung oder Sicherungsmaßnahmen geht. Gerhardt weiß, dass deren Einsatz heikel ist, denn Arbeitssuchende sollen nicht als billige Arbeitskräfte Aufgaben übernehmen, die von Profis aus der Wirtschaft ausgeführt werden könnten.
Zuletzt brandete die Diskussion beim Tribünen-Ausbau im Stadion auf. Bei der Nordbahntrasse liege der Fall aber anders, versichern alle Beteiligten. "Vom Wichernhaus werden ausschließlich zusätzliche Arbeiten übernommen, die ansonsten gar nicht durchgeführt würden", versichert Regine Widmayer, Abteilungsleiterin beim Wichernhaus. Mehr noch: Der erste Arbeitsmarkt käme nach ihrer Überzeugung und der der Arge gar nicht zum Zuge, würde der zweite Arbeitsmarkt, also die Job-Suchenden, nicht beteiligt. "Da gehen Aufträge in Höhe von 15 Millionen Euro an private Arbeitgeber.
Das reicht aber nicht, um alle Auflagen zu erfüllen. Und da kommen die Arge-Kunden zum Einsatz", argumentiert Arge-Sprecher Andreas Kletzander. Die Anforderung sind durchaus anspruchsvoll. Arbeitslose verfüllen Fugen und verdichten Oberflächen. Das haben Arge und Wichernhaus auch mit der Wirtschaft so besprochen. Landschaftsgärtner und IHK-Mitglied Hans Christian Leonhards sieht im Fall der Nordbahntrasse das Engagement der Arbeitslosen eher als Ergänzung denn als Konkurrenz.