WSW wollen die Hatzfeld-Trasse bauen

Geschäftsführer Martin Bickenbach kündigt an, dass die WSW das Projekt zum Bau des Rad- und Fußweges federführend übernehmen.

WSW wollen die Hatzfeld-Trasse bauen
Foto: Andreas Fischer

Barmen. Mit der Schwebebahn sind die Wuppertaler Stadtwerke im Besitz eines weltweit bekannten Verkehrsmittels. Dass die WSW von 1948 bis Ende 1979 Betreiber der Kleinbahnstrecke vom Loh nach Hatzfeld waren, ist nur noch wenigen Wuppertalern bekannt. Jetzt erinnern sich die Stadtwerke an dieses Kapitel ihrer Unternehmensgeschichte. Martin Bickenbach, Geschäftsführer der Wuppertaler Stadtwerke GmbH, kündigte in der BV Barmen an, dass die WSW die Entwicklung der sogenannten Hatzfeld-Trasse zu einem Rad- und Fußgängerweg federführend vorantreiben werden. Ein Teil der geplanten Hatzfeld-Trasse führt über die frühere Kleinbahnstrecke von Hatzfeld zum Loh.

„Wir sind bei der Umsetzung der Pläne auf Fördermittel angewiesen und werden uns dabei mit der Wuppertalbewegung abstimmen, die Erfahrung damit hat“, kündigte Martin Bickenbach an. Beim Diesel-Gipfel in Berlin sei den Kommunen ja eine Milliarde Euro für Projekte in Aussicht gestellt worden, die Strukturen im Fußgänger- und Radverkehr verbessern, so Bickenbach. Das sei die Intention des Projekts.

Pläne für eine Radverbindung vom Barmer Norden mit Anschluss an die Nordbahntrasse hatte der Hatzfelder Bürgerverein bereits im Mai erstmals vorgestellt. Hartmut Fleing, Vorsitzender des Hatzfelder Bürgervereins, und der Barmer Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) begannen damals mit der Suche nach Unterstützern. Die Barmer Bezirksvertreter beschlossen Ende September einstimmig einen Prüfungsantrag an die Stadt. Wichtig ist vor allem eine Berechnung der möglichen Kosten.

Für die Stadtwerke bedeutet das Engagement für die Hatzfeld-Trasse einen Abstecher in die Vergangenheit. Die Kleinbahn war 1979 endgültig stillgelegt worden, da sich der Güterverkehr zunehmend auf die Straße verlagert hatte. Zuletzt war die Bahnstrecke, die über Werksanschlüsse die Hatzfelder Industriebetriebe bediente, nur noch im Güterverkehr genutzt worden.

Einstimmig begrüßten die Barmer Bezirksvertreter das Interesse der WSW an diesem Projekt. „Das ist eine sehr gute Nachricht“, sagte Hans-Hermann Lücke. Der geplante Radweg könnte hinter dem Hatzfelder Wasserturm auf Sprockhöveler Gebiet seinen Anfang nehmen. So könnte eine direkte Verbindung zum Rad- und Fußweg am Dönberg geschaffen werden. An der Straße Zum alten Zollhaus sollte der Weg auf der rechten Seite — aus Richtung Sprockhövel — eingerichtet werden, wo jetzt ein weitgehend unbenutzter Fußweg ist. Weiter soll es am Troxler-Haus und an der Firma Finke vorbei auf die Grunerstraße gehen und von dort aus auf die ehemalige Kleinbahntrasse zwischen Hatzfeld und Loh.

Die Gleise sind schon abgebaut worden. Die Strecke führt weiter über die wildromantische Bahntrasse an der Gartensiedlung Mallack vorbei, am Nordpark und an der Winchenbachstraße entlang. Im Anschluss soll der Weg unter der A 46 hindurch bis zur Schützenstraße führen und dann in Richtung Nordbahntrasse weitergehen.

Martin Bickenbach bedankte sich bei den Ideengebern und sagte: „Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass wir zu einem positiven Ergebnis kommen.“ Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal-Bewegung, begrüßt das Engagement der Wuppertaler Stadtwerke: „Das ist eine tolle Entwicklung. Dass sich die Stadtwerke für die Hatzfeld-Trasse stark machen, sehen wir nicht als Konkurrenz zur geplanten Schwarzbach-Trasse — ganz im Gegenteil.“

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