Tanzsport: Tropische Ballnächte in der Stadthalle

DanceComp lockt 2300 Tanzpaare aus ganz Europa nach Wuppertal.

Wuppertal. Getanzt wurde bis spät in die Nacht - ungeachtet der tropischen Temperaturen und trotz der Fernsehübertragungen von der Fußballweltmeisterschaft. 2300 Tanzpaare sorgten bei der danceComp in der Stadthalle am Wochenende für ein Sportereignis mit olympischen Ausmaßen.

"Eine Fußballpause konnten wir uns nicht leisten. Das ging nicht anders, sonst wären wir in der Nacht zum Sonntag erst gegen 5 Uhr morgens mit dem letzten Wettbewerb fertig geworden", sagte Norbert Jung, Organisationschef der danceComp. 2004 hatte Jung diese Tanzsportveranstaltung mit Wettbewerben für Nachwuchs, Offene Klasse und Senioren nach Wuppertal geholt und damit einen Volltreffer gelandet. "Die Stadthalle ist der Grund, dass wir diesen Erfolg haben", sagt Jung und berichtet von einem Paar aus Aserbaidschan, das schon am Donnerstag bei der Vorbesichtigung mit großen Augen im Großen Saal gestanden habe.

Aus ganz Europa kamen Tanzpaare nach Wuppertal. Die Veranstaltung hat im Laufe der Jahre nicht nur an Quantität, sondern vor allem an Qualität und Internationalität gewonnen. Ein Beispiel: Beim Turnier der besten Nachwuchspaare in den lateinamerikanischen Tänzen "Rising Star" siegten Riccardo Pacini /Sonia Spadoni aus Italien vor Paaren aus Deutschland, Spanien, England, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Österreich, Litauen, Niederlande, Norwegen, Dänemark und Griechenland. Angesichts der vielen internationalen Gäste und Sportlern aus ganz Deutschland ist die danceComp nicht nur eine gute Werbung für die Stadt Wuppertal, sondern sie hat wegen der ausgebuchten Hotels am vergangenen Wochenende auch einen großen wirtschaftlichen Wert.

Getanzt wurde nicht nur im Großen Saal, der als einer der schönsten Tanzsäle Europas gilt, sondern zeitgleich im Mendelssohn- und Offenbach-Saal. "Die Hitze macht den Tänzern in der Regel nichts aus, die sind nicht zimperlich und gut trainiert", sagte Norbert Jung. Ein wenig Mitleid durfte man bei Außentemperaturen von 37 Grad am Samstagmittag jedoch mit den Standardtänzern haben.

In den Pausen legten die Herren der Seniorenklasse den Frack zur Seite und schämten sich diverser Bauchbinden und Hosenträger nicht, die unter anderen Bedingungen im Verborgenen ihre Funktion erfüllen. Im Vorteil waren die Paare der lateinamerikanischen Tänze, denn viel mehr Stoff als für einen Badeanzug wird selten für ein Tanzkleid verwendet.

Die Lokalmatadoren Günter und Jutta de Koster waren wieder die sportlichen Aushängeschilder des Grün-Gold-Casinos. In der Seniorenklasse III Standard belegten sie unter 65Paaren den 23.Platz. Herbert und Karola Pevestorf, ebenfalls Grün-Gold-Casino, kamen gegen starke Konkurrenz auf den 49.Rang.

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