BKG-Schau: Künstler sind spontan im Einsatz

Wuppertal. Spontan musste eine ganze Ausstellung konzipiert werden: Was die Bergische Kunstgenossenschaft (BKG) eigentlich geplant hatte, konnte wegen eines Unfalls nicht stattfinden. Nur wenige Tage standen so zur Verfügung, um die Zeit trotzdem mit Kunst zu überbrücken.

Da kam das Motto „Spontan“ ganz recht, nach welchem zehn der Künstler ihre Werke durchsuchten und für diese Ausstellung zusammenbrachten. Dass ein Werk von Ulrike Riemer zufällig gerade ebendiesen Titel trägt, passte ins Bild. „Spontan“ zeigt abstrakt ein großes kraftvolles Durcheinander an blauer und vor allem leuchtend roter Farbe, die wie von Energieblitzen durchzogen zu sein scheint. Gleich daneben hängt der Kontrast: „Eiskalt“ ist getragen von Blau und Weiß und wirkt geometrisch aufgeräumt.

Michael Alles dagegen hat sich mit Porträts beschäftigt. Fünf Gesichter hängen nebeneinander: „Die sehen alle in etwa gleich aus“, sagt der Künstler. Seine Vorlage waren Fotos von bekannten und weniger bekannten Menschen. Das Besondere ist: Wenn man weiter weg steht, sieht man ein ziemlich realistisches Porträt. Je näher man allerdings kommt, umso mehr lösen sich die Bilder in einzelne Farbstriche auf. „Auch eine sehr spontane Malweise“, sagt Alles.

Hilde Birkhölzer-Dehnert hat sich mit dem Sturm beschäftigt. Ihre Bilder in Collagetechnik zeigen bräunliche Farbflächen und Kreidezeichnungen, die in einem Wirrwarr aus Linien doch auch Menschen entstehen lassen. Im Sturm sind die Leute aber umgeweht: „Ob der Grund dafür jetzt der Sturm selbst ist oder ob es stürmische Zeiten sind, das lasse ich offen“, erklärt die Künstlerin. Auf jeden Fall findet sie: Auch diese Bilder lassen Spontaneität erkennen.

Jochen Roedszus ist mit einem dreigeteilten Bild vertreten, das ein mysteriös anmutendes, heruntergekommenes Haus zum Mittelpunkt hat. Umgeben ist er von weiteren Ruinen und einer Berglandschaft. Das Bild ist in Mazedonien entstanden. Ohne Strom und fließendes Wasser hat der Künstler dort diese von alten Menschen bewohnte Stadt gemalt. Der sehr rustikale Farbton entsteht dabei durch etwas authentisch Makedonisches: „Das ist Dreck“, sagt Roedszus. Auf den so aufgetragenen bräunlichen Hintergrund hat er dann mit Stiften sehr klare Konturen der Häuser und Berge gebracht. fb

“ Zu sehen ist die abwechslungsreiche Ausstellung bis zum 15. April im BKG-Studio, Hofaue 55. Geöffnet ist sie jeweils samstags und sonntags von 11 bis 14 Uhr.

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