Das „Café Ada braucht weiter Hilfe“

Zur Unterstützung der Kulturstätte gibt es nun einen Verein.

Das „Café Ada braucht weiter Hilfe“
Foto: Vassilissa Airaudo

Wuppertal. Für Salsa-Fans ist der Mittwoch im Café Ada der wichtigste Tag der Woche. Tango-Freunde aus der ganzen Welt kommen regelmäßig zum Tanzen. In den beiden großen Sälen an der Wiesenstraße finden Lesungen, Theateraufführungen, Konzerte und Ausstellungen statt. „Kultur ist der Schlüssel zur Kommunikation“, sagt Yener Sozen, Vorsitzender des Vereins Mare, der das Kulturprogramm organisiert.

Der Verein wurde vor 23 Jahren unter anderem von Peter Kowald gegründet. Doch alleine von den Eintrittskarten lässt sich so ein umfangreiches und nicht unbedingt am Massengeschmack orientiertes Kulturprogramm nicht finanzieren. Schon 2007 stand die Kulturstätte vor dem Aus, die Stadt wollte damals ein Seniorenwohnheim oder einen Discounter in den Räumen ansiedeln. Nur durch die Unterstützung vieler Wuppertaler, darunter Pina Bausch, wurde das Café Ada nicht nur erhalten, sondern sogar auf 350 Quadratmeter erweitert.

Trotzdem fehlt es an vielem: Die Sanitäranlagen bedürfen einer Erneuerung, oft fehlen adäquate technische Geräte. „Wir brauchen finanzielle und organisatorische Unterstützung, um nachhaltig bestehen zu können“, sagt Pasqualino Scarpino, Vorsitzender des neuen Fördervereins Mare e.V. Enthusiasten aus verschiedenen Sparten des Hauses haben deshalb den Förderverein gegründet, um das Café Ada — für viele eine zweite Heimat — langfristig zu erhalten. Gestern wurde das Spendenkonto für Mitgliedsbeiträge eingerichtet.

Mindestens 60 Euro im Jahr sollen die Mitglieder zahlen, Unternehmen und Organisationen das Doppelte. „Wenn wir 1000 Mitglieder bekommen, haben wir den Mindestbetrag für unser geplantes Programm zusammen“, hofft Volker Keith, stellvertretender Vereinsvorsitzender. Bei mehr als 30.000 Besuchern im Jahr sollte das möglich sein. Doch es geht nicht nur um die Finanzierung der rund 50 Sonderveranstaltungen pro Jahr mit internationalen und lokalen Künstlern.

Der Verein möchte auch zwei oder drei Leute anstellen, die sich um die Programmorganisation, die Abrechnung und den Ablauf vor Ort kümmern. „Bisher machen wir das alle ehrenamtlich am Abend, aber das geht auf die Dauer nicht“, sagt Scarpino. Schon bei Aktionen wie dem Verlegen des Tanzbodens haben die Ada-Gäste gezeigt, dass sie gerne mit anpacken. Jetzt sollen sie auch finanziell helfen. „Wir wollen unsere persönlichen Kontakte einbringen. Denn an keiner anderen Stelle in Wuppertal passiert vergleichbares wie im Café Ada“, sagt Schriftsteller Hermann Schulz, der sich ebenfalls im neuen Verein engagiert. Schließlich kommen die Gäste aus Köln, Düsseldorf und den Niederlanden. Eine bessere Werbung für Wuppertal lässt sich kaum denken.

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