Auftakt: Die Bühnen wollen Experimente wagen

Das Kleine Schauspielhaus erlebt seine erste Bewährungsprobe. Die neue Spielstätte wird heute mit einem Empfang eingeweiht.

Wuppertal. Es soll die "Kreativ-Werkstatt Nummer eins" werden. Das hofftjedenfalls Enno Schaarwächter als Geschäftsführer der WuppertalerBühnen. Ob der neue Spielort im Schauspielhaus den Vorschusslorbeerengerecht werden kann, zeigt sich erstmals heute Abend: Das Bühnen-Teamfeiert sein neues Schmuckstück höchst offiziell - mit einem Empfang.

Fest steht schon jetzt: Am Kleinen Schauspielhaus hängen großeErwartungen. Dabei haben die Kreativen nicht nur viele Gedanken insProgramm gesteckt. Auch etliche Geldscheine flossen hinein. 100.000 Eurowurden investiert, um eine Spielstätte im Foyer des Schauspielhauseseinzurichten, das Ende 2008 geschlossen wurde, weil eine Renovierungansteht. Die Hälfte der Summe steuerte der Förderverein der Bühnen unddes Sinfonieorchesters bei.

Die Anschub-Finanzierung und der technische Umbau sind aber längstnicht alles. Weil neben den laufenden (Personal-)Kosten mit weiterenInvestitionen gerechnet wird, "haben wir in den vergangenen Jahrenvorgesorgt", wie Schaarwächter betont: "Wir haben 600.000 Eurozurückgestellt, um das Kleine Schauspielhaus zunächst für drei Jahreaus eigenem Budget betreiben zu können."

Damit soll die Zukunft der neuen Spielstätte zumindest finanziellgesichert sein. Wie die Perspektive aussieht, hängt allerdings vorallem auch davon ab, wie das Publikum die Kreativ-Werkstatt aufnimmt."Wir geben Gas und haben jetzt die Möglichkeit, mehr Vorstellungen voneiner Produktion anzubieten, wenn wir merken, dass sie gut läuft", sagtSchaarwächter.

In der am Donnerstag beginnenden Saison sind zehn Produktionen mit je zehnVorstellungen geplant. Darunter sind vor allem zeitgenössische Stücke,die nicht zuletzt ein junges Publikum locken sollen. Zur neuenZielgruppe der Experimentier-Bühne gehören auch die 30- bis50-Jährigen, die "das Theater bislang aus Zeitgründen nicht im Blickhatten".

Zunächst können allerdings nur Ehrengäste ein Auge auf dieSpielstätte werfen: Wer zum Empfang gebeten wird, darf auch dieanschließende Generalprobe verfolgen. Morgen wird dann offiziellUraufführung gefeiert: Um 19 Uhr wird "Eine Billion Dollar" präsentiert.Doch egal, ob heute oder morgen: Zuschauer sollten auf jeden Fallgenügend Sitzfleisch mitbringen. Die Inszenierung dauert drei Stunden.

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