Interview Horst Kläuser: „Andere Regionen machen es den Bergischen vor“

Wuppertal · Journalist Horst Kläuser moderiert am Montag das Drei-Königstreffen der Bergischen Oberbürgermeister.

 Horst Kläuser moderiert auf Schloss Burg. Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Horst Kläuser moderiert auf Schloss Burg. Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Foto: Roland Keusch

Herr Kläuser, von Ihnen stammt die Idee für das erste „Dreikönigs-Treffen“ auf Schloss Burg. Was steckt dahinter?

Horst Kläuser: Wir können für unser Bergisches Land nur gemeinsam etwas erreichen. Nach dem unseligen Streit um das Designer Outlet Center zwischen Wuppertal und Remscheid müssen wir den Blick deshalb nach vorn richten. Dazu möchte ich einen Beitrag leisten.

Das Verhältnis zwischen dem Remscheider OB Burkhard Mast-Weisz und seinem Wuppertaler Amtskollegen Andreas Mucke hat unter dem DOC-Streit gelitten. Haben die beiden dennoch gleich zugesagt?

Kläuser: Ja. Und ich hatte den Eindruck, dass sie vor allem deshalb sofort zugesagt haben, eben weil wir bei diesem Treffen nicht weiter das Trennende, sondern das Gemeinsame zum Thema machen wollen.

Woran denken Sie?

Kläuser: Die drei Städte müssen sich als Einheit verstehen. Andere Regionen machen es uns vor. Sie bemühen sich sehr erfolgreich um Fördergelder und präsentieren sich als moderne Wachstumsregionen. Im Vergleich zu denen fehlt uns in Remscheid, Wuppertal und Solingen ein Bewusstsein als Bergische. Natürlich sollen die Menschen weiter stolz sein auf ihre Heimatstadt. Ich finde aber, wir haben allen Grund dazu, nicht nur stärker Bergisch zu denken, sondern auch stärker Bergisch zu fühlen.

Stattdessen?

Kläuser: Stattdessen erlebe ich eine merkwürdige Verdruckstheit. Vor allem dann, wenn ein Remscheider einem anderen erklären soll, wo er denn herkommt. Aus der Nähe von Köln heißt es dann meist. Ich finde, das sagt schon sehr viel aus über das eigene Selbstbewusstsein.

Sie sind in Remscheid geboren, haben als Auslandskorrespondent für den WDR in Washington und Moskau gearbeitet. Warum sind Sie danach nach Remscheid zurückgekehrt?

Kläuser: Weil ich mich in Remscheid und im Bergischen wohlfühle. Ich habe hier ein Zuhause, für das ich in Köln Unsummen bezahlen müsste. Ich bin hier in Minutenschnelle im Grünen. Will ich andere Städte besuchen, bin ich in kürzester Zeit dort. Und ich habe hier meine Freunde, mit denen ich mich gern umgebe.

Der RGA, die Westdeutsche Zeitung und das Solinger Tageblatt sowie die Volksbank im Bergischen Land sind Ihre Partner beim Dreikönigs-Treffen. Worauf dürfen sich ihre Gäste freuen?

Kläuser: Auf einen ebenso informativen wie unterhaltsamen Abend. Im Gespräch mit den Oberbürgermeistern soll es um die Zukunft der Region gehen. Ich möchte aber auch herausfinden, was sie persönlich vom jeweils anderen halten und wie sie sich in der Stadt des anderen auskennen. Dann freue ich mich auf Musik der Band Peanut Butter, Jelly Pie und auf den Kabarettisten Jens Neutag, der die Eigenheiten der Bergischen humorvoll auf die Schippe nehmen wird. Er darf das, er ist schließlich selbst einer. Und dann freue ich mich darauf, Ihnen und Ihren Chefredakteurskollegen Stefan Kob vom RGA und Solinger Tageblatt und Lothar Leuschen von der Westdeutschen Zeitung mal ein paar Fragen zum Bergischen Land stellen zu dürfen. Insgesamt hoffe ich auf einen Abend, der unserer Bergischen Seele gut tut.

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