Kommunalwahl FDP wählt Marcel Hafke einstimmig zum OB-Kandidaten

Wuppertal · Die FDP startete den Wahlkampf im Barmer Bahnhof.

 Landtagsabgeordneter Marcel Hafke (l.) und Bundestagsabgeordneter Manfred Todtenhausen.

Landtagsabgeordneter Marcel Hafke (l.) und Bundestagsabgeordneter Manfred Todtenhausen.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Wahlleiter Alexander Schmidt, Chef der FDP-Ratsfraktion, machte es spannend, als er auf der Bühne das Wahlergebnis vorlas. Keine Enthaltungen, keine Nein-Stimmen – „Marcel Hafke ist mit 100 Prozent gewählt!“, verkündete er. Was dann auch mit langem Applaus und Jubelrufen quittiert wurde. Zuvor hatte der Kandidat sich und seine Ziele vorgestellt.

Die Wahlveranstaltung fand unter Corona-Bedingungen im Barmer Bahnhof statt. Die 46 Teilnehmer der Kreisversammlung verteilten sich an großen Tischen an Bierhockern, bei Bewegung im Raum waren Masken Pflicht. Der Bundestagsabgeordnete Manfred Todtenhausen übernahm die Einführung des Kandidaten, der anders sei als alle anderen: „Es gibt keinen, der der Mitte näher ist – alle anderen sind links, linker, am linkesten.“

Marcel Hafke, aktuell Abgeordneter im Landtag, stellte sich als Macher vor. Wuppertal bleibe hinter seinen Möglichkeiten zurück: „Wir brauchen einen Neuanfang“, forderte er. Es brauche eine Strategie und ein Ziel, an dem Wuppertal in einigen Jahren stehen soll. Deshalb sei der 13. September 2020 ein „Schicksalstag für Wuppertal“.

Er stellte zunächst die Unterstützung der Wirtschaft in den Vordergrund: „Wir müssen Unternehmen in die Lage versetzen, wirtschaften zu können.“ Er forderte eine Senkung der Gewerbesteuer, wie das vor sieben Jahren im Rahmen des „New Deal“ versprochen worden sei. Gerade jetzt in der Coronakrise bräuchten Unternehmen Unterstützung, um Arbeitsplätze zu halten, zu sichern und neue aufzubauen.

Er warf der Stadtspitze vor, sich nicht für Wirtschaftspolitik verantwortlich zu fühlen. „Das muss Chefsache sein!“ Er schlug eine Zusammenführung von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing zu einer „Wuppertal Agentur“ vor. Nur so könnten Unternehmen hochqualifizierte Mitarbeiter werben. Aus dem gleichen Grund brauche es genügend Betreuungsplätze, endlich eine BHC-Arena, eine Förderung von Gastronomie in Wuppertals Naherholungsgebieten und einen Glasfaserausbau.

Gewerbe solle mit Strategie angesiedelt werden, etwa zum Schwerpunkt Gesundheit und Automobilzulieferer. Er erneuerte seinen Vorschlag, in der Concordia ein Gründerzentrum für Start-ups aus diesen Bereichen einzurichten. Er forderte eine Verschönerung der Innenstädte und, den derzeit von Corona gebeutelten Gastronomen die Nutzung von Außenflächen zu erleichtern.

Um Armut bei Kindern zu bekämpften, müsse allen Kindern ein Kitabesuch ermöglicht werden, etwa durch eine „Flatrate“ und 1000 neue Kitaplätze in Wuppertal in zwei Jahren. Für Jugendliche sollten die Schulen nach Schulschluss für Freizeitangebote von Kunst bis Sport genutzt werden.

Um das Sicherheitsgefühl auch in Vierteln mit schlechtem Ruf zu verbessern, brauche es mehr Beleuchtung sowie „Respekt-Teams“ aus Polizei, Ordnungsdienst und Sozialarbeitern. Und durch Entwicklung heruntergekommener Areale wie dem Luhnsgelände durch die Stadt könnte der gesamte Stadtteil aufgewertet werden.

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