Einzelhandel: Neuer Döppersberg ist die letzte Chance

Das Forum der Elberfelder Einzelhändler wird zum Plädoyer für eine mutige Entwicklung der Elberfelder Innenstadt.

Elberfeld. Das Kaufhaus des Westens, kurz KaDeWe genannt, gehört zu Berlin wie das Brandenburger Tor. Das Kürzel KDW benutzte Johannes Busmann um den Zuhörern des 12. Elberfelder Forums der Interessengemeinschaft Elberfelder Einzelhändler (IG 1) die aus seiner Sicht notwendige Verknüpfung Wuppertals mit der Rheinmetropole, also Köln und Düsseldorf, sowie den Umbau des Döppersbergs schmackhaft zu machen. „Das W steht zwar am Ende von KDW, aber warum sollte Wuppertal nicht das Wiesbaden von Düsseldorf sein?“ fragte Busmann, Professor für Mediendesign an der Uni und Herausgeber des Magazins für Stadtentwicklung „polis“.

Und dann gab es von ihm mahnende Worte in Richtung der Kritiker des Großprojekts. „Warum sollten sich die Rheinmetropolen mit Wuppertal an den Tisch setzen, wenn die Stadt Wuppertal nichts zu bieten hat. Ohne den neuen Döppersberg geht das nicht.“ Der Umbau des total verrotteten Döppersbergs sei Wuppertals letzte Chance.

Busmanns Impulsreferat, das ein Plädoyer gegen das weit verbreitete Zaudern in der Stadt war, die städtebaulichen Probleme in Angriff zu nehmen, lieferte starke Thesen für die anschließende Podiumsdiskussion, die von Anja Deters, Regionalleiterin der WZ in Wuppertal, moderiert wurde.

Zustimmung für Busmann gab es nicht ganz unerwartet von Jos Coenen, Geschäftsführer der Galeria Kaufhof in Elberfeld und Vorsitzender der IG 1. „Dem Umbau des Döppersbergs muss dann als nächster Schritt die Poststraße folgen“, forderte Coenen, der aber anmerkte: Die Attraktivität einer Innenstadt definiert sich auch über Sauberkeit, Ordnung und Mobilität.

„Wuppertal kann mit dem Döppersberg nur gewinnen“, sagte Ulrich Biedendorf, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf. Man werde die Stadt dann als Wettbewerber ernster nehmen. „Wir freuen uns, wenn die Bergischen nach Bonn, Krefeld und Aachen bei der Entwicklung der Rheinischen Metropole einsteigen.“

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