Dicke Luft statt Bergischer Kooperation
Remscheid fühlt sich bei den Plänen für das FOC übergangen.
Wuppertal. Die Stimmung war schon mal besser im Bergischen. Derzeit herrscht Sendepause zwischen dem Remscheider OB Burkhard Mast-Weisz (SPD) und seinem Wuppertaler Amtskollegen Peter Jung (CDU). „Er kann mich anrufen“, sagt Mast-Weisz. Er selbst sehe derzeit „keine Veranlassung“, zum Telefonhörer zu greifen. Hintergrund sind die Pläne für ein Factory Outlet Center (FOC) in dem leerstehenden Gebäude der Bundesbahndirektion am Döppersberg. Das würde mit dem Designer Outlet Center (DOC) in Lennep in Konkurrenz treten. Peter Jung begrüßt die Pläne, verspricht sich eine Belebung Elberfelds.
Von dieser Nachricht zeigte sich Mast-Weisz kalt erwischt. Bei der Premierenfahrt über die wiedereröffnete Müngstener Brücke habe Peter Jung ihm die Entwicklung beiläufig mitgeteilt. Dabei hatten die beiden Stadtoberhäupter mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) gerade erst die neue bergische Kooperation ausgerufen. Eine gemeinsame Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft soll das Bergische als Region vermarkten, an die Fleischtöpfe der Europäischen Union führen. Und Unternehmen anlocken. Das aber unter der Prämisse, dass die Städte miteinander reden und sich nicht gegenseitig Konkurrenz machen.
IHK-Geschäftsführer Michael Wenge kann die Verärgerung nachvollziehen: „Die Wuppertaler Pläne wären ein gutes Thema für den bergischen Tisch gewesen.“ Er spricht von einem „Warnschuss“, der hoffentlich zur rechten Zeit gefallen sei.