Brötzmann und Schmidtke spielen erstmals im Duett

Free Jazz füllt Schauspielhaus bis auf letzten Platz.

Wuppertal. Tiefe, dunkle Töne des Saxophons durchdrangen das Foyer, als plötzlich die helle, klare Stimme der Klarinette ins Spiel einsetzte. Am Samstag spielten erstmals Peter Brötzmann und Wolfgang Schmidtke im Duett. Bis auf den letzten Platz war das Nachfoyer im Schauspielhaus ausverkauft. Und die beiden Musiker waren gut aufeinander abgestimmt, strahlten dabei gleichzeitig etwas sehr Natürliches aus.

„Authentizität und Ausdruck sind sehr starke Eigenschaften von Brötzmann“, bestätigte Paul Dieter Haebich, langjähriger Jazz- und insbesondere auch Brötzmann-Hörer. So erschufen sie in gemütlicher Atmosphäre ein interessantes und klangvolles Musikerlebnis. Denn was für Neulinge eher wie experimentelle Musik klingt, ist tatsächlich bereits in den 60er Jahren in den USA entstanden, fand schnell begeisterte Anhänger in Europa und hat sich in viele Richtungen weiterentwickelt. Jost Gebers, Produzent des Musikverlags Free Music Production, stellte klar: „Diese Musik ist nicht experimentell — schon lange nicht mehr.“ Denn wenn der aufmerksame Zuhörer sich auf diese Musik erst einmal einließe, seien harmonische Klänge herauszuhören.

Brötzmann gilt als einer der Wegbereiter des Free Jazz in Deutschland und hat auch Wuppertal zu einem Jazz-Zentrum geprägt. „Brötzmann lässt sich gut mit Größen wie den US-Saxophonisten Albert Ayler und Pharoah Sander vergleichen“, sagt Dietrich Rauschtenberger, der Brötzmann schon seit 1960 kennt und damals zeitweise mit ihm und Peter Kowald zusammen musiziert hat.

Am 16. Februar spielt Peter Brötzmann im Café Ada. jfk

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