Anmerkungen am Gedenkstein
Rund 30 Bürger trafen sich in Erinnerung an die Erschießung von Zwangsarbeitern an der neu aufgestellten Steintafel im Burgholz.
Burgholz. Zum ersten Mal hatte die Gedenkfeier für die 30 im Jahr 1945 im Burgholz ermordeten Zwangsarbeiter auch einen physisch wahrnehmbaren Ort: Die Wanderung durch den Wald führte am Sonntag zu dem neu aufgestellten Stein am Zimmerplatz. An ihm wurden weiße Rosen in Erinnerung an die Opfer befestigt. Und ein Pappschild mit einem sogenannten QR-Code, der per Handy auf einen ergänzenden Text führt: Darin erläutern der Verein „Spurensuche — NS-Geschichte in Wuppertal“ und der „Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen“, warum sie den Begriff „Standgericht“ auf dem Stein problematisch finden.
Sechs Zwangsarbeiterinnen und 24 Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion wurden im Burgholz von Polizei und Gestapo hingerichtet — ihnen waren Überfälle vorgeworfen worden. Seit 2004 gibt es Bemühungen, an dieses Kriegsverbrechen zu erinnern.
Der erste Vorschlag lautete, einen Weg nach Helena Matrosowa zu benennen, dem einzigen Opfer, dessen Name bekannt ist. Das scheiterte — Waldwege werden nicht benannt. Daher sollte eine Texttafel aufgestellt werden — aus Naturstein, verlangte die Forstverwaltung. Was darauf zu lesen sein sollte, darüber gab es Diskussionen. Einen ersten Entwurf der Stadt kritisierten Lieselotte Bathia vom Verein „Spurensuche — NS-Geschichte in Wuppertal“ und Stephan Stracke vom „Verein zur Erforschung sozialer Bewegungen in Wuppertal“. Sie haben auch jetzt noch Kritik.