Wohnprojekt Am Bahnhof Küllenhahn entsteht inklusives Wohnprojekt

Wuppertal · Der Verein „Behindert – na und?“ plant auf dem Grundstück barrierefreie Wohnungen. Lagerschuppen soll erhalten bleiben.

 Mit dem Vorstand des Vereins Behindert – na und?, Wolfgang Seidel, trafen sich der Ideengeber Josef Neumann, der Grundstücksbesitzer Rudolf Ernenputsch und die Cronenberger Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé zum Gedankenaustausch über die weitere Projektentwicklung.

Mit dem Vorstand des Vereins Behindert – na und?, Wolfgang Seidel, trafen sich der Ideengeber Josef Neumann, der Grundstücksbesitzer Rudolf Ernenputsch und die Cronenberger Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé zum Gedankenaustausch über die weitere Projektentwicklung.

Foto: W. Seidel

Am Standort des Bahnhofs Küllenhahn sollen rund 15 bis 20 barrierefreie Wohnungen entstehen, in die ab 2022 sowohl Menschen mit Behinderung als auch Menschen ohne Behinderung einziehen. Damit ist eine neue Nutzung des Geländes gefunden, nachdem klar ist, dass das historische Bahnhofsgebäude wegen Schwammbefall nicht erhalten werden kann.

Der Verein „Behindert – na und?“ war schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einem Grundstück zum Bau von barrierefreien Wohnungen, insbesondere auch für Rollstuhlfahrer. Gerade in Wuppertal existiere dafür hoher Bedarf, denn viele Altbauwohnungen könnten nicht umgebaut werden, so der Verein. Daher ist man glücklich über die Gelegenheit in Küllenhahn.

Nachdem die Stadt ein positives Signal zu dem Projekt gegeben hat, soll jetzt der Grundstückkauf vollzogen werden. Viele Details stehen noch nicht fest. Zum Aussehen des Gebäudes kann Vereinsvorstand Wolfgang Seidel nur so viel sagen: „Es soll nicht ein einzelner Block werden.“ Stattdessen ist an zwei Gebäude gedacht, die miteinander verbunden sind. Drei Stockwerke hoch sollen sie werden.

Größe und Ausstattung der Wohnungen seien noch offen. Klar ist, dass die Türen breit genug für Rollstühle werden, es keine Schwellen und überall ausreichende Beleuchtung geben wird und in den Bädern  die Waschbecken unterfahrbar sein werden. Der Verein will sich auch von Menschen mit Behinderungen beraten lassen. Auch wenn nicht jede Wohnung mit alle möglichen Einrichtungen ausgestattet wird, so sollen sie doch so gebaut werden, dass eine Nachrüstung möglich ist.

Der Bahnhof soll noch in diesem Jahr abgerissen werden

Es soll einige Einzelwohnungen geben, aber auch solche für Paare und für Familien. Und ein Teil der Mieter soll auch nicht behindert sein: „Wir wollen eine gut Durchmischung, damit Inklusion realisiert wird“, betont Wolfgang Seidel.

Die Details sollen in den nächsten Monaten geklärt werden. „Das Ziel ist, bis zum Herbst den Bauantrag fertig zu haben“, sagt Wolfgang Seidel. Bis dahin soll auch der Bahnhof abgerissen und die von der Stadt geforderten Bodenuntersuchungen erfolgt sein. Dann hänge es von der Bearbeitung des Bauantrags und der Verfügbarkeit von Handwerken ab, wie schnell es weitergeht. Eine Fertigstellung im Jahr 2022 hält Wolfgang Seidel für realistisch.

Finanziert werden soll das Projekt über Fördermittel und Geldgeber wie die Aktion Menschen oder die Stiftung Wohlfahrtspflege. Zu den Kosten will Wolfgang Seidel sich nicht festlegen, denn vieles hänge von der endgültigen Planung und der Bewilligung von Fördergeldern ab: „Mit ein oder zwei Millionen werden Sie nicht auskommen“, vermutet er. Aber es gebe genug Mittel für sozialen Wohnungsbau.

Stehen bleiben soll der Lagerschuppen, der nicht vom Schwamm befallen ist und in dem noch ein Baumfällunternehmen seinen Sitz hat. „Wir wollen das Gebäude erhalten, weil es einen beträchtlichen Erinnerungswert für die Bevölkerung hat“, sagt Wolfgang Seidel. Dort plant der Verein einen Versammlungsraum für die Bewohner. Abhängig von möglicher Förderung könnte das Gebäude auch als Treffpunkt für das Quartier eingerichtet werden. Ob es vielleicht sogar als Verpflegungspunkt für Nutzer der Sambatrasse dienen kann, sei noch nicht klar. Dafür will der Verein sich Anregungen von Akteuren im Stadtteil holen.

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