Wülfrath. Wülfrather setzen Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus

Wülfrath. · Rund 20 Teilnehmer nehmen an Gedenkfeier am Rathaus teil.

 Die SPD gedachte gemeinsam mit Vertretern anderer Fraktionen, der Verwaltung und Bürgern der Schrecken des Nationalsozialismus und legte am Gedenkstein neben dem Wülfrather Rathaus Blumen nieder.

Die SPD gedachte gemeinsam mit Vertretern anderer Fraktionen, der Verwaltung und Bürgern der Schrecken des Nationalsozialismus und legte am Gedenkstein neben dem Wülfrather Rathaus Blumen nieder.

Foto: ja/Tanja Bamme

Mehr als 20 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Bürgerschaft setzen anlässlich des Gedenktages an die Reichspogromnacht ein Zeichen gegen rechte Hetze, Rassismus und Antisemitismus und gedachten der Opfer der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft.

Es ist eine kleine Geste mit großer Bedeutung, die SPD Ortsverbandsvorsitzender Wolfgang Preuß mit seiner Blumenniederlegung am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus am Rathaus vollführt. Zum Gedenken an die Reichspogromnacht und die darauf folgende Gewaltherrschaft kamen auch weitere Mitglieder anderer Fraktionen, der Verwaltung und Wülfrather Bürger. „Wie lange hat es gedauert, bis wir bereit waren, das fast schon zynisch klingende Wort „Kristallnacht“ durch das klar benennende Wort „Pogromnacht“ zu ersetzen?“, erinnert Preuß in seiner Rede an die Ereignisse vom 9. November 1938.

Wolfgang Preuß sieht Linie von Hetze zu Gewalt überschritten

„Vom 7. bis 13. November 1938 wurden etwa 800 Juden ermordet, 3000 Menschen bereits ins Konzentrationslager gebracht, tausende Synagogen, Versammlungsräume, Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört.“ Für Preuß ist es kein Zufall, dass in nur 400 Meter Luftlinie in gut einer Woche der Volkstrauertag an der Gedenkstätte begangen wird. „Beides gehört zusammen“, so der Redner, der auch heute die Linie von der Hetze zur Gewalt längst überschritten sieht. „In der heutigen Zeit, in der sich rechts- nationalsozialistisches Gedanken(un)gut wieder breit macht ist es wichtig, an die Geschichte zu erinnern und sich für Demokratie, Respekt, Meinungsfreiheit und Toleranz stark zu machen“, fordert Wolfgang Preuß, der es ebenso wichtig erachtet, sich klar für eine Null-Toleranz gegenüber rechter Hetze, gegenüber Rassismus und Antisemitismus einzusetzen.

Der 9. November ist in vielerlei Hinsicht ein geschichtsträchtiger Tag. So wird in der jüngsten Geschichte mit diesem Tag im Jahr 1989 der Mauerfall verbunden. Am 9. November 1848 wurde zudem der republikanische Abgeordneten Robert Blum ohne ordentliches Gerichtsverfahren hingerichtet, 1918 wurde die Weimarer Republik ausgerufen und schon fünf Jahre später versuchten die Nazis am 9. November diese zu stürzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort