Weihnachtsamnestie So viele Häftlinge kommen in NRW vorzeitig frei

Düsseldorf · Alle Jahre wieder lässt die Justiz mit der Weihnachtsamnestie Gnade vor Recht ergehen. Viele Gefangene konnten den 36 NRW-Gefängnissen im November vorzeitig den Rücken kehren.

 Viele Gefangene werden vor Weihnachten entlassen.

Viele Gefangene werden vor Weihnachten entlassen.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Die traditionelle sogenannte Weihnachtsamnestie hat 247 Gefangenen in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr vorzeitig die Freiheit beschert. Das hat das NRW-Justizministerium am Mittwoch in Düsseldorf auf dpa-Anfrage mitgeteilt. Das waren allerdings nicht einmal halb so viele wie im Vorjahr, als zu dieser Zeit 522 Häftlinge auf diesem Weg frei kamen.

Es sei naheliegend, dass der Rückgang mit der Corona-Pandemie zusammenhänge. Viele Straffällige haben in diesem Jahr Haftaufschub erhalten, um in den Gefängnissen Platz zu schaffen für Quarantäne-Maßnahmen.

Die Zahl sei allerdings eine vorläufige: So seien Gefangene aus Nordrhein-Westfalen, die ihre Haft in einem anderen Bundesland verbüßen, nicht mitgezählt. Auch könnte sich die Zahl in den kommenden Tagen noch erhöhen.

Die Regelung gilt für Gefangene, deren Haft ohnehin nur bis Anfang Januar gedauert hätte, und die sich hinter Gittern gut geführt haben. Sie werden vorzeitig entlassen, um die bevorstehenden Feiertage mit ihren Familien verbringen zu können.

Allerdings lehnen dies erfahrungsgemäß auch etliche Gefangene ab: So verbrachten 69 Häftlinge Weihnachten im vergangenen Jahr lieber im Gefängnis statt in Freiheit. Sie verzichteten auf ihre vorzeitige Entlassung per Weihnachtsamnestie.

(dpa)
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