Kreispolizei liefert im Kampf gegen Unfälle starke Zahlen

Polizeistatistik: Bei der Unfallbekämpfung ist der Kreis im ersten Halbjahr landesweit die Nummer eins – trotz wachsender Personalprobleme. Auch die Zahl der Straftaten ging zurück.

Ennepe-Ruhr. Tue Gutes und rede darüber - nach diesem Motto hatten Klaus Menningen, Leiter der Polizeiinspektion Ennepe-Ruhr, und Landrat Arnim Brux gestern kurzfristig zur Pressekonferenz geladen, um ausnahmsweise auch die Halbjahreszahlen in puncto Verkehrssicherheit und Kriminalität kund zu tun.

In der aktuellen Halbjahrsstatistik bei der so genannten "Verkehrsunfallbekämpfung" ist die Kreispolizei unter allen Polizeibehörden in NRW von Platz vier auf Platz eins geklettert. Die Zahl der Verletzten, polizeiliche Maßnahmen und die Zahl der eingesetzten Beamten fließen darin ein. Auch die Kriminalitätsquote war von Januar bis Mai im Jahresvergleich rückläufig. Es gab 6,2 Prozent weniger Straften und eine um einen auf 57,76 Prozent verbesserte Aufklärungsquote.

"Wir weisen seit Jahren darauf hin, dass wir den Standard aufgrund der enger werdenden Personaldecke kaum werden halten können, aber nun hat er sich erneut verbessert", sagte Brux. Das sei sehr erfreulich, auch wenn es die Appelle an den Innenminister, die Personalverluste durch Pensionierungen und Abordnung durch neue Kollegen auszugleichen, nicht gerade stütze.

"Effektiv habe ich immer weniger Leute zur Verfügung", sagte Klaus Menningen. Um die Präsenz auf der Straße aufrecht zu erhalten, habe man teilweise Kollegen aus dem Innendienst wieder auf Streife geschickt oder für Schwerpunktaktionen abgeordnet. "Die Streifenwagen werden wir immer besetzen, selbst wenn ich mich da rein setzen muss", versprach der Inspektionsleiter.

Negativ schlägt sich die von drei auf vier erhöhte Zahl der Verkehrstoten im Halbjahresvergleich nieder. Doch sowohl bei der Zahl der Unfälle, als auch bei Personenschäden (233 nach 287) liege man im ersten Halbjahr unter dem Niveau der Vorjahre. Sicher habe auch der lange Winter und eine vorsichtigere Fahrweise der Bürger dazu beigetragen, aber so Menningen: "Sobald wir Auffälligkeiten entdecken, sind wir vor Ort und kontrollieren das." In Sprockhövel sei auffällig, dass an der Querspange bergauf oft noch die Sperrflächen zum Überholen genutzt würden. Unfallschwerpunkte gebe es aber nicht.

Wie erfolgreich Schwerpunkt einsätze, insbesondere in Zusammenarbeit mit Ordnungsämtern, sein können, belegte Menningen am Beispiel Gevelsberg und Hattingen. Dort hatte es im Zuge von Umbauten auf der Mittelstraße und am Reshop-Carré 2009 viele Sachbeschädigungen insbesondere durch Jugendliche gegeben.

2010 sind diese Fälle massiv zurückgegangen, was Menningen auch auf die verstärkte polizeiliche Präsenz zurückführt. In Sprockhövel habe man insbesondere samstags ein Auge auf die Kleinbeckstraße. Nach der zwischenzeitlich angeordneten und vom Gericht dann aber wieder aufgehobenen Schließung der dortigen Diskothek , glaubt Menningen bei dem Betreiber einen Bewusstseinswandel in Sachen Jugendschutz erkannt zu haben.

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