E-Bike-Stationen: Stadtmarketing sieht Chancen für Sprockhövel

Sinn weiterer Ladestationen wird aber kontrovers diskutiert.

Sprockhövel. In gewisser Weise ist Andreas Hegemann Vorreiter in Sprockhövel. Auf seinem Grundstück an der Nockenbergstraße steht seit September vergangenen Jahres die erste E-Bike Ladestation in der Stadt.

„Die Nachfrage ist allerdings gering“, sagt Hegemann und vermutet, dass gerade im Winter naturgemäß weniger Radfahrer unterwegs gewesen seien. Er hofft nun auf den Sommer und möglichst viele Ausflügler, die die Akkus für ihre Räder bei ihm aufladen.

Etwa ein bis zwei Stunden kann dies dauern, die Kosten liegen bei einem Euro. Dass es zunehmend mehr E-Bike- oder Pedelec-Fahrer im Ennepe-Ruhr-Kreis gibt, daran dürfte indes kein Zweifel bestehen. Dies macht allein eine Aktion des Energiedienstleisters AVU deutlich.

Das Unternehmen unterstützt die Anschaffung eines E-Bikes mit bis zu 100 Euro. Allein seit Beginn der Aktion im Mai 2011 bis Ende 2012 wurden 165 Räder verkauft. Für das laufende Jahr 2013 liegen laut Frank Rehn vom AVU Marketing noch keine Zahlen vor, die Nachfrage sei jedoch vorhanden.

Aus Sicht des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins Sprockhövel sind daher weitere Ladestationen für Elektroräder sinnvoll. „Auf diese Weise können wir die Leute vom Radweg in die Stadt holen“, meint Gerd Hesse, Sparkassen-Mitarbeiter und Mitglied des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins.

Mit dieser Ansicht ist er nicht allein. So berichtete Rita Gehner in der vergangenen Sitzung des Vereins, dass Siegfried Kikuth, Inhaber der Gaststätte „Zum Amtshaus“ an der Mittelstraße, eine Station aufstellen wolle. Nach einem Partner in Niedersprockhövel suche man noch. „Das Gasthaus Eggers oder das Steakhaus Rose kämen infrage, da ist aber noch nichts entschieden“.

Während die Radfahrer darauf warten, dass der Akku geladen ist, könnten sie das Angebot der Gastronomiebetriebe annehmen oder die Geschäfte der Stadt besuchen, so die Hoffnung. Wie sinnvoll und wie dringlich das Aufstellen weiterer Ladestationen ist, wurde von den Mitgliedern des Stadtmarketing- und Verkehrsvereins allerdings kontrovers diskutiert.

Sicher ist: Je moderner die Akkus, desto länger ihre Laufzeit. Radfahrer aus Sprockhövel und den Nachbarstädten sind daher als potenzielle Nutzer eher unwahrscheinlich. Vielmehr sind es Radfahrer, die beispielsweise den Ruhrtalweg von Winterberg bis Duisburg entlang fahren und eventuell einen Abstecher nach Sprockhövel machen. Dort könnten sie dann nicht nur die Akkus aufladen, sondern auch in einer der Ferienwohnungen übernachten oder sich in einer Gaststätte verpflegen.

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