Unwetter wirft Buche auf Auto: Fahrerin bleibt unverletzt

Vor allem volle Keller: Sprockhöveler Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz.

Sprockhövel/EN-Kreis. Es war genau 13.24 Uhr, als sich die Funkalarmempfänger der Sprockhöveler Feuerwehrleute am Donnerstagnachmittag — noch während des gerade herrschenden Unwetters — zum ersten Mal meldeten. In der Siedlung Ostermanns Holz standen so ziemlich alle Keller nach starken Regenfällen unter Wasser.

Nur wenig später ein Notruf aus der Barmer Straße. Dort war kurz nach einem Blitzschlag eine alte Buche auf einen halb auf dem Gehweg abgestellten Pkw gestürzt. „In dem Auto saß eine Nachbarin, die einen Jungen vom Bus abholen wollte. Gott sei Dank wurde ihr dabei kein Haar gekrümmt“, erzählt Friedhelm Isenberg, der gleich gegenüber wohnt. Weil sich die Tür des Autos leicht öffnen ließ, gelang es zwei Passanten, die völlig verschreckte, aber unverletzte Frau aus ihrem Wrack zu befreien.

Ähnlich wie am Ostermanns Holz sah es auch in der Rosenstraße aus. „Das Wasser wurde von unten durch die Kanalisation in den Keller hochgedrückt“ erzählte Anwohner Ulrich Müller, nachdem er sich den Schaden angesehen hatte. Zehn Zentimeter hoch stand das Wasser schließlich. Ähnlich wie bei den Nachbarn, wo die Feuerwehr währenddessen versuchte, die Kellerräume mit einer Pumpe trocken zu legen.

„Land unter“ hieß es schließlich fast in der ganzen Stadt — und ebenso im gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis. Mehr als 250 Notrufe musste die Kreisleitstelle allein in der ersten Stunde des Unwetters entgegen nehmen.

Hoch gedrückte Gullydeckel, abgerissene Äste und verschlammte Fahrbahnen ließen im ganzen Stadtgebiet erahnen, mit welcher Wucht das Unwetter über Sprockhövel hergefallen war.

Bis zum Abend sammelten sich rund 40 Einsatzaufträge in der kleinen Funkzentrale im Haßlinghauser Feuerwehrhaus, um von hier in Eigenregie auf die Mannschaften verteilt zu werden. Die waren zwischen Hobeuken und dem Hammertal pausenlos unterwegs, um zu helfen, wo es nötig war. „Die Anwohner hatten aber viel Verständnis, wenn es gedauert hat. So viele Pumpen und Wassersauger, wie man in einer solchen Lage benötigt, kann man gar nicht vorhalten“, lautete das Zwischenfazit von Feuerwehrchef Christian Zittlau.

Von den Wassermassen waren auch Feuerwehrleute betroffen. „Weil du die Welt rettest, rette ich mal das Haus“, hatte Feuerwehrmann Marc Stoltenberg zwischenzeitlich von seiner Frau zu hören bekommen. So weit bekannt, mussten die Feuerwehrleute aber nur in einer Feuerwehrfamilie ernsthafte Schäden beseitigen.

Noch während der Beseitigung der Unwetterschäden musste in einer Wohnung an der Hauptstraße zudem ein Schwelbrand in einem Verteilerkasten gelöscht werden.

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