Tiere im Sommer: Kühles Wannenbad gegen Affenhitze

So wie den Menschen macht auch den Tieren die extreme Hitze zu schaffen. Wasserduschen sorgen für Abkühlung.

Rhein-Kreis Neuss. Paulchen hängt die Zunge aus dem Maul. Wo ist meine Badewanne, denkt sich der Ziegenbock wahrscheinlich. Denn einmal am Tag darf er in den Zuber mit dem kühlem Nass. Bei 36 Grad sehnen sich eben nicht nur Menschen nach Abkühlung.

„Paulchen ist schon alt, dem macht die Hitze wohl am meisten zu schaffen“, sagt Diana Semrau vom Streichelzoo Arche Noah in Meerbusch. „Wenn es so heiß ist, stellen wir ihn in die Wanne und legen kalte Handtücher auf seinen Rücken. Das findet er super.“ Die Ponys und Esel spritzen die Mitarbeiter bei Hitze regelmäßig mit dem Wasserschlauch ab, während sich die Kaninchen und Meerschweinchen lieber im Schatten verkriechen und auf kühleres Wetter warten.

Im Tierheim Bettikum in Neuss heißt es bei der Hitze: Ab ins Schwimmbad! „Wir haben für die Hunde einen Pool gekauft“, sagt Monika Provacnik, Leiterin des Tierheims. „Der ist wie ein Planschbecken für Kinder, nur etwas stabiler. Die meisten Hunde finden es toll, darin zu toben.“ Doch vor allem für Hunde gilt: Pausen vorschreiben, denn besonders aktive Rassen hören auch bei Erschöpfung nicht sofort auf, sich zu bewegen. Dann kann ein Hitzschlag drohen, bei dem sofort der Tierarzt benachrichtigt werden sollte. „Bei dem heißen Wetter sollte man darauf achten, mit den Hunden morgens früh oder spät abends spazieren zu gehen, wenn es noch nicht so heiß ist“, sagt Monika Provacnik. Bei Katzen und Kleintieren sei wichtig, ihnen Ruheplätze im Schatten anzubieten.

Auch bei der Nahrung sei es wie bei uns Menschen. „Man merkt, dass die Tiere weniger essen und mehr trinken“, sagt die Tierheimleiterin. „Es sollte immer frisches und ausreichendes Wasser zur Verfügung stehen.“

Man könnte meinen, dass es den Schafen, die auf der Weide im Kinderbauernhof in Selikum stehen, unter ihrer dicken Wolle am wärmsten ist. Falsch. Frank Lammerz, Leiter der Einrichtung, erklärt, warum: „Bei den Schafen gilt: Was ihnen im Winter gegen die Kälte hilft, hilft ihnen im Sommer auch gegen die Hitze.“ Der schützende Flausch-Panzer kühlt den Körper auf eine für das Tier angenehme Temperatur. Trotzdem vermeiden die Mitarbeiter des Bauernhofs jeglichen Stress für die Tiere bei den hohen Temperaturen. „Wir füllen ständig das Wasser auf und gucken, dass alle im Schatten stehen können. Den Rest machen die Tiere von alleine.“

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