Schüler treffen Bürgermeister und Landtagspräsidenten

Norfer Gymnasiasten befragten André Kuper (CDU) über dessen Arbeit.

Schüler treffen Bürgermeister und Landtagspräsidenten
Foto: Anja Tinter

Norf. Die Schüler des Gymnasiums Norf wissen seit gestern nicht nur, welches Kennzeichen der Dienstwagen des Landtagspräsidenten trägt — nämlich NRW 1-1 — sie haben auch eine Vielzahl weiterer Infos über Landespolitik und Landtag erhalten — und das aus erster Hand. Landtagspräsident André Kuper (CDU) war zu Gast am Gymnasium und beantwortete mit Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) geduldig die Fragen der jungen Zuhörer aus den Jahrgangsstufen neun, EF und Q1.

Wie schwierig es mitunter sein kann, immer diplomatisch und unparteiisch zu bleiben, wurde bei Kupers Antworten auf die Fragen der Schüler deutlich. Die wollten wissen, was er von dem Skandal rund um die Rapper Kollegah und Farid Bang bei der Echo-Verleihung halte. „Wir tragen in Deutschland eine ganz besondere Verantwortung und müssen beim Thema Antisemitismus sehr sensibel sein“, so seine Antwort. Breuer warf ein: „Ich finde die Texte zum Kotzen. Da paaren sich Provokation und Doofheit.“ Ob es für ihn denn eine Grenze der Kunstfreiheit gebe, wollte eine Schülerin von Kuper wissen. Natürlich habe auch die Freiheit der Kunst eine Grenze, betonte der Landtagspräsident, nämlich dort, wo andere Rechte verletzt würden.

Die Schüler interessierten sich dafür, was gegen rechtsradikale Tendenzen in unserem Land getan werde und wie es im Landtag möglich sei, mit Abgeordneten der AfD etwa über Antisemitismus zu diskutieren. „Meine Aufgabe ist es, mit allen demokratisch gewählten Abgeordneten professionell umzugehen“, so Kuper. Sein Appell lautete aber: „Demokratie ist nicht selbstverständlich und keine Einbahnstraße. Ihr müsst für diese bestmögliche Staatsform eintreten — denn alle anderen haben sich nicht bewährt.“

Den Vorwurf, wie so viele ältere Abgeordnete denn überhaupt die Belange der Jugendlichen angemessen vertreten könnten, spielte Reiner Breuer an die Schüler zurück: „Es sind immer so viele junge Leute in den Parlamenten, wie sich auch junge Leute engagieren.“ Im Anschluss an die Diskussion nahm sich der Landtagspräsident noch Zeit für den Austausch mit einigen Schülern.

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