Das neue „Inbus-Viertel“ bindet die alte Schraubenfabrik mit ein

Ein Düsseldorfer Architekturbüro gestaltet das „Inbus-Viertel“ .

Das neue „Inbus-Viertel“ bindet die alte Schraubenfabrik mit ein
Foto: Anja Tinter

Nordstadt. Der Schornstein der alten Schraubenfabrik wird wieder qualmen. Denn unter ihm brodelt die Heizung für das Quartier, das nördlich des Hauptbahnhofes entstehen wird. Die Idee mit dem Schornstein ist eine Finesse im Entwurf des Düsseldorfer Architekturbüros Konrath und Wennemar, das mit seinen Vorstellungen von einer „grünen Furth“ den städtebaulichen Wettbewerb für das „Inbus-Viertel“ gewonnen hat. Nur 15 Monate nach dem Ankauf der Industriebrache durch die Düsseldorfer Bema-Gruppe ist damit ein erster Meilenstein gesetzt, sagte Bema-Geschäftsführer Ralph Schneemann, der eine zeitnahe Umsetzung in den Blick nimmt.

Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind bis Mitte April im Rathausfoyer ausgestellt. Dessen Sieger sind in Neuss bekannt, lieferten sie doch die Blaupause für die Überbauung der Sauerkrautfabrik Leuchtenberg durch den Bauverein und des alten Produktionsstandortes Pierburg — auch ein Bema-Projekt. Aber eines, das derzeit kaum vorankommt. Schneemann ist überzeugt, dass es mit dem Inbus-Virtel schneller geht.

Den Siegerentwurf stellte Oliver Konrath vor. Ein Industriekomplex, lange für die Öffentlichkeit unzugänglich, werde nun ein Teil der Stadt. Aus dem Weißenberger Weg will er nicht nur eine Achse vom Hauptbahnhof in die Stadtrandgebiete machen, sondern einen öffentlichen, grünen Raum. Zum zukunftsweisenden Energiekonzept mit der Quartiersheizung kommt ein Mobilitätspaket, das an der Zufuhrstraße und damit am Rand des Viertels einen Parkplatz vorsieht. Das reduziert den Verkehr im Viertel.

Preisgekrönt ist der Entwurf nun, fertig ist er nicht. Denn die Jury hat noch Wünsche. Dabei geht es um die Frage, wie das Hotel, das unmittelbar in Bahnhofsnähe entstehen soll, mit der alten Werkshalle, die der Landschaftsverband erhaltenswert nennt, verbunden werden kann. Und es geht um die Frage, wie das Quartier in Höhe der Einmündung Marienstraße an die Further Straße angebunden wird. Nötig wäre (was der Entwurf schon vorsieht), dass an der Further Straße eine weitere Spur geschaffen wird. Die Bebauung müsste zurückgenommen und die Denkmalfassade von der Straße abgerückt werden.

Im „Inbus-Viertel“ entstehen neben einem Hotel und Platz für Dienstleister Wohnungen in nennenswerter, aber noch unbezifferter Zahl. Das wird noch im Detail herauszuarbeiten sein. Planungsdezernent Christoph Hölters aber macht Dampf. Das Projekt genieße hohe Priorität, noch vor den Sommerferien soll der Beschluss zum Aufstellen eines Bebauungsplans gefasst werden. Dieser Zeitplan ist vor allem eines: ambitioniert.

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