Barbara-Haus wird nicht aufgestockt

Der Caritasverband im Rhein-Kreis fürchtet hohe Kosten für den Erdbebenschutz. Der „Plan B“: Nur ein Zimmer wird umgebaut.

Grevenbroich. Eigentlich sollte der Umbau des Caritashauses St. Barbara an der Montanusstraße bereits Ende 2015 starten, doch die Pläne liegen zurzeit „auf Eis“. Das erklärt Geschäftsführer Hans-Werner Reisdorf vom Caritasverband im Rhein-Kreis Neuss. Auf die Aufstockung des Seniorenzentrums will der Caritasverband ganz verzichten — er befürchtet hohe Kosten für den Erdbebenschutz. Ein Anlass für den geplanten Umbau: Die Alten- und Pflegeheime in Nordrhein-Westfalen müssen ab dem Jahr 2018 für mindestens 80 Prozent der Bewohner Einzelzimmer vorhalten. Zudem ist die Nachfrage nach Plätzen in Doppelzimmern gesunken.

Die Caritas plante den Umbau von Doppel- zu Einzelzimmern. Zudem sollte der Gebäudekomplex an der Montanusstraße um eine weitere Etage aufgestockt werden. In das neu geschaffene Geschoss sollten zunächst Altenheimbewohner umziehen, um das übrige, rund 20 Jahre alte Gebäude renovieren zu können. Danach sollte die neue Etage als Appartements an Senioren vermietet werden.

Für die Planung wurde ein Statiker eingeschaltet. Ein Ergebnis der Untersuchungen: „Bei der geplanten Aufstockung drohen uns wegen Auflagen für den Erdbebenschutz kostspielige Investitionen“, erläutert Hans-Werner Reisdorf vom Kreisverband. „Als wir davon erfuhren, haben wir die Erweiterungspläne sofort gestoppt. Wir verfolgen nun ,Plan B’“, so Hans-Werner Reisdorf, der betont: „Das heutige Gebäude ist natürlich erdbebensicher.“ Reisdorf erläutert „Plan B“: „Das Caritashaus verfügt heute über 66 Einzel- und 17 Doppelzimmer, damit liegen wir nur knapp unter den ab 2018 geforderten 80 Prozent Einzelzimmern. Es reicht aus, ein Doppel- in ein Einzelzimmer umzubauen.“

Dafür wartet der Caritasverband nun auf eine Genehmigung durch die Heimaufsicht beim Rhein-Kreis Neuss. Gibt diese grünes Licht, „können wir ohne Zeitdruck, die Modernisierung des Hauses planen“, erklärt Geschäftsführer Hans-Werner Reisdorf. cso-

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