Eishockey: NEV stürmt die Tabellenspitze

Der neue Spitzenreiter Neusser EV besiegt seinen Vorgänger ESV Hügelsheim mit 5:1.

Neuss. Der Neusser EV ist Tabellenführer. Mit dem 5:1-(3:0, 2:1, 0:0)-Erfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter ESV Hügelsheim übernahm der NEV nach einem tollen Spiel die Spitze in der Oberliga-Aufstiegsrunde. Käme es schon am kommenden Wochenende zu den Play-Offs, dann müsste der NEV gegen die DEG II spielen, aber das Play-Off-Halbfinale beginnt erst ab dem 20. März. Bis dahin stehen noch drei Spieltage an.

Die 336 zahlenden Besucher im Südpark erlebten im ersten Drittel das Beste, was der NEV in den vergangenen Jahren geboten hatte. Konzentriert starteten aus sicherer Deckung die Angriffswellen, und schon einer der ersten Aktionen brachte die Führung.

In der fünften Minute kombinierte sich die zweite Sturmreihe derart raffiniert und schnell vor das Hügelsheimer Tor, wo Holger Schrills auf Kai Oltmanns zurücklegte und der dem besser postierten Boris Fuchs die Einschusschance ließ.

Das ging innerhalb von Hundertstelsekunden, viel zu schnell für Hügelsheim Top-Abwehr und auch für Torhüter Sess. Der NEV führte 1:0, und von den Rängen schallten lautstark die Rufe "Spitzenreiter". Und das erst recht, als Schrills fünf Minuten später auf 2:0 erhöhte, derartig raffiniert angespielt vom Geburtagskind Max Lingemann (25 Jahre) und Rob Campbell, dass die Zuschauer mit Standing-Ovations in einen minutenlangen Entzückungszustand gerieten.

Die große Stunde der Hügelsheimer sollte eigentlich wenig später schlagen. Fast zeitgleich mussten zwei Neusser auf die Strafbank, und eine "Fünf gegen drei"-Überzahl-Situation ist eigentlich ein sicherer Treffer-Garant. Den gab es dann auch, aber auf der anderen Seite.

Rob Campbell hatte sich in der aufopferungsvollen Abwehrschlacht (13.) die Scheibe an der blauen Linie erkämpft und war Raketen gleich davon geschossen. Sess hatte keine Chance, es stand 3:0 - und der Südpark Kopf.

Natürlich war zu erwarten, dass die Gäste nicht so einfach die Tabellenspitze räumen würde. Von nun an wurde es zwei Nummern härter, wobei die Badener mit ihrer überrobusten Spielweise die NEV-Cracks immer wieder von den Beinen holten.

So war die Partie auch bald für Gilbert Schröder zu Ende, der mit dem Verdacht auf eine schwere Rückenverletzung (zum Glück nur ein eingeklemmter Nerv, der seine Beine gelähmt hatte) ins Krankenhaus musste und der Hügelsheimer Übeltäter Sascha Mader zum Duschen.

Bei der folgenden fünf-minütigen Überzahl schaffte der NEV das 4:0 durch einen Ronny-Sassen-Weitschuss. Das 5:0 durch Schrills in Überzahl (30.) war die Entscheidung.

Von nun an musste NEV-Trainer Fuchs seine Reihen immer wieder umstellen, weil die überharte Art der Gäste für Verletzungen beim NEV sorgte. So fiel auch Boris Fuchs (Knie) nach einem Bandencheck aus. Kurz vor der zweiten Drittelpause schafften die Hügelsheimer in Überzahl den Ehrentreffer durch Erich Singaitis.

Im Schlussdrittel machten die Badener noch mehr Druck, scheiterten aber immer wieder an der aufmerksam abräumenden NEV-Abwehr oder am sehr sicheren NEV-Goalie Carsten Solbach. Sonntagabend musste der NEV in Dinslaken antreten. Das Spiel stand nach dem ersten Drittel 1:3 gegen den NEV.

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