Wiegand-Werke zeigen Mensch und Natur

Die Galerie Splettstößer präsentiert 65 bislang unveröffentlichte Arbeiten.

Kaarst. Mit einer Ausstellung von 65 bisher unveröffentlichten Arbeiten des Kaarster Künstlerehepaares Martel und Gottfried Wiegand begleitet die Kaarster Galerie Splettstößer an der Rathausstraße die am Samstag stattfindende Einweihung der Wiegandstele und des Wiegandwegs. Bis zum 28. Juli dauert die Schau, die Jan Wiegand, Sohn von Martel und Gottfried Wiegand, gemeinsam mit Galeristin Brigitte Splettstößer zusammenstellte.

Als Leitmotiv setzten sie sich das Thema „Mensch und Natur“, das in vielen Bildern wiederzufinden ist. Die Auswahl fiel den beiden nicht leicht, denn es galt, aus rund 60 000 Arbeiten geeignete Motive auszuwählen. „Wir mussten immer wieder Pausen einlegen und genau nachdenken, welche Arbeiten ein rundes Bild ergeben würden“, erklärte Splettstößer, die nun die insgesamt dritte Wiegand-Ausstellung in ihrer Galerie zeigt.

Da beide Künstler ihr Leben lang mit dem Skizzenblock unterwegs waren, kam eine Vielzahl an Werken zusammen. In Kaarst geben die Bilder, die von den Anfängen ihres Schaffens in den1940er Jahren bis in die 1990er Jahre reichen, einen gelungenen Querschnitt wieder und zeigen die unverwechselbaren Handschriften von Martel und Gottfried Wiegand. Meist handelt es sich um Zeichnungen von Bleistift, Gouache, Tusche und Buntstift auf Papier. Seltener befinden sich Radierungen, Linoldrucke, Öl- und Acrylarbeiten.

Wie ein Reiseführer geben die Arbeiten Einblick in das Lebenswerk des Künstlerehepaares, das von 1961 bis2006 in Kaarst lebte. Kenner finden schnell die für Gottfried Wiegand typischen spöttischen Motivvermischungen, wenn er beispielsweise in gezeichnete Landschaften Personen einfügt. Ähnlich schnell fallen die für Martel Wiegand typischen Motive auf. Mal gezeichnet, mal als Druck, immer aber als Original und Unikat, denn bei den beiden Wiegands gab es niemals Kopien.

„Mein Vater sagte immer, er sei kein guter und besonders kein Landschaftsmaler“, berichtete Jan Wiegand während der Vernissage. Für beide Künstler seien Reisen und Ausflüge elementar und motivgebend für die Arbeiten gewesen. Die Umsetzung in ihre Kunst zeige immer viel mehr als das Abbild von Bäumen und Landschaften. Martel und Gottfried Wiegand ausschließlich als Landschaftsmaler zu bezeichnen, sei unzureichend.

Die feierliche Enthüllung der Wiegandstele findet am Samstag um 12 Uhr an der Straße Am Dreieck statt, die in Wiegandweg umbenannt wird. Die Galerie Splettstößer lädt anschließend zu einem Empfang ein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort