Wolken trüben Flugplatzfest

Flieger lassen sich vom Regen nicht unterkriegen: Aero-Club feiert auf der Gustorfer Höhe zum 20. Mal sein Flugplatzfest.

Grevenbroich. Dicke Regenwolken verpatzten am Wochenende ein wenig das kleine Jubiläum. Das tat der Stimmung am Samstag aber keinen Abbruch.

Zum 20. Mal hatte der Aero-Club Neuss-Grevenbroich zum traditionellen Flugplatzfest auf die Gustorfer Höhe eingeladen.

Dort, wo während der Flugsaison der Modell- und Segelflieger von Ostern bis Ende Oktober mit ihren Flugzeugen fast unbemerkt ihre Kreise ziehen, knatterten am Wochenende die Sternmotoren.

Organisatorisch hatten die Veranstalter an alles gedacht, holten Sondergenehmigungen für Motorflieger bei der Bezirksregierung ein, sorgten in Eigenregie und mit Unterstützung der Familien für ein Kuchen- und Grillangebot und achteten auf das Sicherheitskonzept. „Wir feiern das Fest zum 20. Mal, da läuft alles fast von selbst“, sagt Jürgen Seidel, stellvertretender Vereinsvorsitzender der Segelflugabteilung.

Um den Bekanntheitsgrad der Grevenbroicher Flugfreunde zu steigern, rief der Verein 1993 das Flugplatzfest ins Leben. Neben zahlreichen Starts und Landungen mit den sieben vereinseigenen Segelflugzeugen, hatte der Aero-Club wieder befreundete Motorflieger eingeladen. Eigentlich waren an beiden Tagen auch noch Mitfluggelegenheiten mit einem Aerocopter eingeplant, die mussten jedoch wetterbedingt abgesagt werden.

Am Samstagnachmittag herrschte zunehmend schlechte Sicht, das Grau machte sich am Himmel breit. „Das Wetter ist äußerst ungünstig, die Wolken hängen tief, schon ab 300 Meter Flughöhe ist die Sicht schlecht“, erklärt Jürgen Seidel ein bisschen enttäuscht. Viele Maschinen hoben daher nicht ab, Doppeldecker, ein Ultraleichtflugzeug, amerikanische Nachkriegsflieger und eine russische Yak konnten nur am Boden bewundert werden.

Für den Anrather Alexander Poscher ist das Fliegen mit seiner Yak 52 eine gute Möglichkeit, sich zu entspannen. Seit sechs Jahren ist er stolzer Besitzer der legendären Kunstflugmaschine mit 400 PS. Kurz nach seiner Landung inspiziert Julian Lecker vom Aeroclub die Papiere des Freizeitpiloten. Versicherung und Zulassung, Bordbuch und Sicherheitsnachweis — alles ist in Ordnung.

Poscher freut’s. Während er sich mit Vereinskollegen austauscht, hebt ein anderer Pilot mit seiner Maschine ab. Frank Thies moderiert das Geschehen. Die Blicke der Zuschauer sind in den Himmel gerichtet, um Loopings, Todesspirale und weitere akrobatische Drehungen verfolgen zu können. Mit abgelassenem Kerosin zieht der Pilot eine weiße Rauchspur in den grauen Himmel.

Als am Samstagabend heftiger Regen einsetzt, ist das fast nur noch Nebensache: Im Zelt hat längst das Konzert der Grevenbroicher Gruppe „Stixx“ begonnen.

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