Johannes Gillrath: „Sport und Religion — das interessiert mich“

Johannes Gillrath ist neuer Schulleiter in Knechtsteden. Der 51-Jährige unterrichtete zuvor am Gymnasium St. Ursula.

Dormagen. Man kann es Heimkehr nennen: Das Amt des Schulleiters am Norbert-Gymnasium führt Johannes Gillrath dorthin zurück, wo vor Jahrhunderten ein Verwandter als Kirchenmann gewirkt hat.

Petrus Gillrath stand von 1666 bis 1678 dem Kloster Knechtsteden vor. Auch Johannes Gillrath hat kirchliche Weihen. Der Oberstudiendirektor wirkt als Diakon in Niederkrüchten im Kreis Viersen und war bis zuletzt stellvertretender Schulleiter am erzbischöflichen Gymnasium St. Ursula in Düsseldorf.

Gut möglich also, dass nach der eher weltlich geprägten Ägide von Josef Zanders, der das NGK bis zum Sommer 17 Jahre lang leitete, in Zukunft wieder ein deutlich spürbarer geistlicher Hauch durch die frühere Klosterschule in Knechtsteden weht. „Das christliche Menschenbild hier greifbar machen“, nennt Gillrath als Leitsatz seiner pädagogischen Arbeit.

Der kirchliche Hintergrund dürfte auch bei der Entscheidungsfindung des Trägervereins für ihn gesprochen haben. Denn dem Gremium um Wilhelm Meller liegt viel daran, den Schülern Werte zu vermitteln: „Ein Fundament, auf das sie sich zurückbesinnen können, das ihnen hilft, sich mit den Strömungen in der Welt auseinanderzusetzen.“

Dass es am Campus in Knechtsteden „viele Dinge gibt, auf die man sich einlassen muss“, hat Johannes Gillrath in den ersten Wochen nach seinem Amtsantritt schnell gespürt. Sportinternat, Wirtschaftsakademie, die kulturelle Reihe „Forum Knechtsteden“ und vieles mehr muss organisiert, präsentiert und weiterentwickelt werden.

Vorrangig sieht der 51-Jährige allerdings seine pädagogische Arbeit mit Eltern und Schülern gleichermaßen. Bildungsabende für Mütter und Väter, um die „elternpädagogische Sicht in die Schule zu holen“, sollen bald schon eingeführt werden.

Christliche Werte und Themen will der neue Schulleiter verstärkt in alle Fächer integrieren. „Warum nicht im Englischunterricht über den Ursprung von Halloween sprechen?“ Und auch jenseits der Schulbank könnte es in Gottesdiensten, Wallfahrten und liturgischen Nächten verstärkt um den Glauben gehen.

Der Campus Knechtsteden mit der Junior Management School und dem Sportinternat bietet dafür viele Ansatzpunkte. „Sport und Religion, das ist ein brennend interessantes Thema“, meint Johannes Gillrath, der „intellektuelles Tun gern mit Religiosität verbindet“.

Privat tut er dies als Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, einer Gemeinschaft, die die Christen in Israel und Palästina unterstützt, indem sie etwa Kirchen, Schulen und soziale Einrichtungen unterhält. Konrad Adenauer gehörte dem Orden ebenso an wie heute der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch.

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