Salafisten-Demo in Gladbach

Polizei will am Samstag Zusammenstöße verhindern.

Salafisten-Demo in Gladbach
Foto: dpa

Mönchengladbach. Von einem ruhigen Einkaufsnachmittag wird im Zentrum von Mönchengladbach Samstag nicht die Rede sein. Weil Salafisten um 15 Uhr eine Kundgebung am Alten Markt planen, ruft dies gleich vier Gegendemonstrationen auf den Plan. Darunter auch die rechtspopulistische Partei „Pro NRW“, mit der es bei früheren Aufeinandertreffen etwa in Solingen und Bonn schon zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen war.

Die Polizei dürfte mit mehreren hundert Einsatzkräften damit beschäftigt sein, die verschiedenen Lager auseinanderzuhalten. „Wir sind mit ausreichend Beamten vor Ort“, versichert Polizeisprecher Willy Theveßen.

Die Salafisten und deren Aushängeschild Pierre Vogel stellen ihre Kundgebung unter das Motto „Islamophobie in Mönchengladbach“. Hintergrund: Vogel war Mitglied des Vereins „Einladung zum Paradies“, der vom Verfassungsschutz beobachtet wurde und eine Islamschule im Stadtteil Eicken gründen wollte. Nach massiven Protesten scheiterte das Vorhaben vor ein paar Jahren.

Zu Gerüchten, dass die Salafisten nun wieder in Mönchengladbach Fuß fassen könnten, hatte ein Stadtsprecher auf Anfrage unserer Zeitung keine Erkenntnisse.

Der Auftritt in Gladbach reiht sich ein in eine Art Tournee durch verschiedene deutsche Städte, zu denen Vogel in einem Internet-Interview so aufrief: „Kommt vorbei, damit wir neue Anweisungen geben können.“ Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass in NRW bis zu 500 Personen dem Salafismus zugerechnet werden.

Diese Glaubensrichtung innerhalb des Islam unterteile die Menschen strikt in Gläubige und Ungläubige. Weil Gesetze nur von Gott gemacht würden, folge daraus die Unvereinbarkeit von Salafismus und westlicher Demokratie. Jugendliche könnten sich auf der Suche nach Identität und Orientierung von der Propaganda angesprochen fühlen, warnt der Verfassungsschutz. PK

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