Norbert Post (CDU): Stadt muss regierbar sein

Norbert Post (CDU) ist Bezirksvorsteher, sitzt im Landtag und will jetzt Oberbürgermeister werden.

Mönchengladbach. "Eine Schule zu leiten ist schön, eine Stadtverwaltung zu führen, ist schöner", sagt Norbert Post (57). Einen Plan B, sollte er als OB-Kandidat der CDU scheitern, gebe es nicht. Aber er habe einen "schönen früheren Beruf", sagt er auch. Lange vor seiner Zeit als Landtagsabgeordneter war Post leitend an der Hardter Gesamtschule tätig.

Post will und wird in der Politik bleiben, notfalls "nur" als Ratsherr und Landespolitiker. Seine Frau habe zur Kandidatur gesagt, "das kenn’ ich ja schon". Die Söhne empfanden es als "sportlichen Ehrgeiz" und "Herausforderung". Um wegen der vielen Abendtermine ein Stück Familienleben zu pflegen, wird jeden Morgen gemeinsam gefrühstückt. Damit es ausgiebig ist: ab 6.15 Uhr.

Mit seiner Frau treibt Post auch Sport. "Wir wandern schnell." Zum Beispiel ums Schloss Rheydt, einem seiner Lieblingsorte. "Meine Frau zieht mich, die ist immer einen Schritt schneller." Aber im Moment, im Wahlkampf, hat er wenig Zeit.

Der Neuwerker Bezirksvorsteher, Mönchengladbacher CDU-Parteivorsitzende und Landtagsabgeordnete will Oberbürgermeister werden und misst seinen Bekanntheitsgrad in der Stadt an seinem letzten Landtagswahl-Ergebnis. "Wenn ich mit 53,9Prozent gewählt wurde, dann müssen mich ja einige kennen."

Im neuen Stadtrat kann er sich wieder eine Koalition mit der FDP vorstellen. "Aber bei solchen Verbindungen muss man klar die Handschrift der CDU erkennen." Von großen Koalitionen (mit der SPD) hält er nicht viel. "Notfalls" werde er aber auch dazu Ja sagen. Wichtig für den Christdemokraten: "Die Stadt muss regierbar bleiben."

In der Wirtschaft müsse es bei den Firmen-Ansiedlungen schneller gehen. "Da brauchen wir einen Scout, der die Interessenten an die Hand nimmt und durch die Bürokratie führt." Wichtig für ihn: überregional im Städteverbund um Investoren werben. "Da ist man stärker".

Post will auch mehr tun für die weniger Ausgebildeten. In haushaltsnahen Dienstleistungen sieht er eine Art Jobmaschine. Neue Arbeitsplätze könne die Sparte Medizintechnik bieten. Viel intensiver müsse das Knowhow der Hochschule genutzt werden. Absolventen als Gründungswillige sind für ihn ein Stichwort.

Bei der Bildung liegt ihm die engere Verzahnung von Schule und Wirtschaft am Herzen, sagt er. Die sechste Gesamtschule lehnt er ab. Wer die Sechste fordere, müsse auch sagen, welches Gymnasium er dafür schließen will. "Es geht nicht darum, wie eine Schule heißt, sondern was darin stattfindet." Fördern und noch mal fördern - darum gehe es.

Da die Gesellschaft immer älter werde, dringt er auf ein Quartiersmanagement, also Hilfen und Unterstützung für Ältere, damit sie nichts ins Altenheim müssen. Günstiges Bauland für junge Familien, Familienzentren, die Prävention betreiben, und ebensolche Zentren an Grundschulen in Brennpunkten sind sozialpolitische Ziele.

In der Finanzpolitik sei "Sparen, sparen, sparen" angesagt. Es sei leichtfertig gewesen, mit dem Verkauf der RWE-Aktien so lange zu warten. Das habe Millionen gekostet. Die Wertpapiere, im Kurs deutlich gefallen, sind noch im Besitz der Stadt.

Möglicherweise wird das Bis-Kulturzentrum im alten Kulturamt Ecke Albertus-/Kaiserstraße unterkommen. Post hält das für eine gute Idee, zumal Teile des Bis-Altbaus, Bismarckstraße, baufällig sind. Für das Theater habe man jetzt eine "gute finanzielle Grundlage geschaffen".

Beim Reizthema Landstraße 19 neu bezieht der CDU-Politiker ebenfalls Position: "Wir müssen uns das Gesamtkonzept anschauen, ich entscheide nicht über drei alternative Straßen." Und: die A 52 im Abschnitt Kreuz Neersen/Kreuz MG müsse rasch sechsspurig werden. Da werde er Bretter bohren.

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