Ein Trip ins Reich der Reptilien

In der Kaiser-Friedrich-Halle präsentierten sich Spinnen und Reptilien dem Publikum.

Mönchengladbach. Anne mag Vogelspinnen und hat auch keine Angst davor, das schwarze, haarige Tier über ihre Hand krabbeln zu lassen: "Die ist noch weicher als ein Kuscheltier", erklärt sie ihrem Freund Oscar. Doch der steht eher auf Schlangen. "Ganz schuppig ist die und ein bisschen weich", findet der Vierjährige, als er eine von ihnen streicheln darf.

"Will die uns fressen?", fragt Anne vorsichtshalber nach, doch Oscars Vater kann das kleine Mädchen beruhigen: "Ihr gehört gar nicht zum Beuteschema der Schlange", erklärt Thorsten Rady den Kindern. Der Biologielehrer ist mit den kleinen Nachwuchszoologen in die Kaiser-Friedrich-Halle gekommen, um den Kindern die Welt der Spinnen, Schlangen, Lurche und Schildkröten nahe zu bringen.

An diesem Wochenende ist Andre Hein aus dem mecklenburg-vorpommerischen Suckow mit seiner Wanderausstellung "Die faszinierende Welt der Spinnen" zu Gast in Mönchengladbach. 240 Spinnentiere, Amphibien, Reptilien und Insekten sind in den Terrarien und Gehegen ausgestellt.

Ob der 30 Zentimeter lange, schwarze Riesenschnurfüßler oder die Madagassische Fauchschabe: "Die Ausstellung bietet den Besuchern die Möglichkeit, diese exotischen Tiere näher kennen zu lernen und Fragen über artgerechte Haltung zu stellen", so Tierpfleger Karol Lauenburger.

Keine Scheu vor den Exoten zeigt Elisabeth Engels. Immerhin hält die Ausstellungsbesucherin zu Hause in Rheydt selbst Leguane: "Ich mag eben alle Tiere", erklärt die junge Frau. "Ein wenig eklig" findet die Tierliebhaberin allerdings die Schaben.

"Ledrig wie eine Couch, die lebt", fühlt sich die Haut der Tigerpython an, die sich Benedict van den Akker in den Arm legen lässt. Noch ist das Jungtier nicht ausgewachsen, doch auch vor der Zweimeterschlange hat der Junge aus Mönchengladbach einen "Riesenrespekt". Ihm wird "ein bisschen mulmig", als die weiß-gelb gestreifte Schlange sich um seinen Körper schlängelt, ihren Kopf neugierig in alle Richtungen reckt und sich schließlich um Benedicts Hals legt.

Ganz friedlich und ohne sichtbare Reaktionen präsentieren sich Jack und Cody in ihrem 16 Quadratmeter großen Gehege den Besuchern. Wer möchte, darf den Schildkröten über den Panzer streicheln. Kaum zu glauben, dass die etwa 120 Zentimeter großen Männchen mit ihren 13 Jahren noch Jungtiere und außerdem richtige Draufgänger sind: "Man muss schon aufpassen, nicht zwischen die 100 Kilogramm schweren Tiere zu geraten, wenn sie sich bekämpfen", erzählt Tierpfleger Lauenburger.

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