Champions-League-Premiere im Borussia-Park erfreut Hoteliers

Zahlreiche Engländer sind in Gladbach zu Gast. Zimmer sind doppelt so teuer — und trotzdem ausgebucht.

Heute Abend ist es soweit: Erstmals bestreitet die Borussia ein Champions-League-Spiel im eigenen Stadion. Die Gladbacher wollen Manchester City mächtig ärgern, die Fans fiebern dem Spiel entgegen — und zwar nicht nur die der Fohlen-Elf. Zahlreiche Engländer kommen nach in die Stadt.

Das Gäste-Kontingent, genau 2300 Tickets, ist restlos ausverkauft. Und den Andrang spüren auch die Hotelbesitzer. „Jedes Bett und jedes Zimmer ist für heute Abend seit Wochen ausgebucht“, sagt Peter Jost, stellvertretender Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein. In seinem Hotel Elisenhof sind etwa 70 Prozent aller Gäste nur wegen des Spiels da. „Ich denke, dass zwei Drittel der Betten auch in der Stadt auf Fans aus Manchester und der Region fallen.“

Die Preise für ein Zimmer für Mittwoch auf Donnerstag sind laut Jost um mehr als 100 Prozent gestiegen. „Statt 120 Euro kostet heute eine Nacht schon mal 250 Euro“, sagt er.

Von der Stimmung in Gladbach bekommt Manchesters Team wenig mit. Die Mannschaft nächtigt in Düsseldorf und fährt von dort heute mit dem Bus zum Borussia-Park.

Der ist seit dem letzten Heimspiel gegen den FC Augsburg umgebaut worden. Jede Werbebande muss mit den Uefa-Partnern überklebt werden. Zudem müssen alle Stehplätze zu Sitzplätzen umgewandelt werden. Das ist eine Sicherheitsauflage der Uefa und gilt für alle Europapokal-Spiele. Anstatt der 54 100 Fans, die sonst ins Stadion passen, sind es heute nur 46 279, also etwa 15 Prozent weniger als gewöhnlich. „So gesehen ist die Bundesliga dann sogar das größere Event“, sagt Markus Aretz, Pressesprecher der Borussia, mit einem Augenzwinkern. „Aber die Champions League ist mit der Bundesliga nicht vergleichbar: Es müssen unzählige Kleinigkeiten geändert werden.“

380 Park- und Sitzplätze werden von VIP-Gästen der Uefa besetzt sein. Und einige der insgesamt 7821 wegfallenden Plätze sind auch Opfer besonderer Kamerapositionen. „Die Uefa wünscht sich bestimmte Blickwinkel, die bei Bundesligaspielen nicht existieren“, erklärt Aretz.

Insgesamt werden 18 Kameras das Spielgeschehen einfangen und in etwa 180 Länder der Erde übertragen. Sieben Fernsehteams mit Kommentatoren sind vor Ort. „Sky Deutschland, zwei englische, zwei belgische, ein Schweizer Sender sowie BeIn-Sports“, sagt Aretz. Letzterer überträgt das Spiel nach Afrika, in den arabischen Raum, in die USA, nach Kanada und nach Australien.

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