Angeklagter gesteht Brandstiftung

25-Jähriger gibt nach langem Zögern zu, fünf Brände gelegt zu haben.

Ein 25-Jähriger, dem die Staatsanwaltschaft besonders schwere Brandstiftung und versuchten Mord vorwirft, hat gestern ein umfassendes Geständnis abgelegt. Wochenlang hatte der Angeklagte geschwiegen. Nachdem die 7. Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts die zahlreichen Beweisanträge seiner Verteidigerin abgelehnt hatte, war der Mann nun geständnisbereit.

Zwischen Dezember 2013 und Februar 2015 soll der 25-Jährige in Mönchengladbach, Erkelenz und Schermbeck fünfmal Feuer gelegt und dabei ganze Gebäude niedergebrannt haben. Gestern gab er die Anklagevorwürfe zu. Er habe niemandem schaden wollen, beteuerte er.

Auf die Frage nach dem Grund für seine Taten antwortete der Angeklagte mit „gute Frage“ und ergänzte leise: „Das war Schwachsinn.“ Bereitwillig erklärte er, wie er gezündelt hatte und welches Material wie Brandbeschleuniger er genutzt hatte. So hatte er auf dem Balkon eines Hauses an der Hardenbergstraße einen Faltpavillon und Müllsäcke in Brand gesetzt. In dem Haus war er Mieter, hatte aber nur die ersten drei Monate die Miete gezahlt. Kurz nachdem ein Brief des vom Vermieter eingeschalteten Anwaltes eingetroffen war, legte der Mann das Feuer.

Als es mit der Freundin nicht mehr so richtig klappte und die Trennung drohte, zündelte er in einem anderen Fall in einem Wohnzimmer. Auch dieses Mal waren es offenbar Mietprobleme, die ihn zündeln ließ. „Ich konnte nicht über meine Probleme reden“, entschuldigte sich der Angeklagte im Gerichtssaal.

Das fiel auch dem psychiatrischen Sachverständigen auf. Offenbar könne der Angeklagte Konflikte nicht im Gespräch lösen. Der Prozess wird in der kommenden Woche mit den Plädoyers fortgesetzt.

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