Willich: Urnen-Bestattungen werden bald teurer

2009 steigen die Gebühren für Urnengräber in Willich. Erdgräber werden günstiger.

Willich. "Wenn wir jetzt nicht reagiert hätten, wäre das Sterben in Willich irgendwann unbezahlbar geworden", sagt Kämmerer Willy Kerbusch. Er ist froh, dass der Ausschuss für Abgaben, Gebühren und Satzungen jetzt die Friedhofsgebührensatzung grundlegend umgekrempelt hat.

Preiswerter werden herkömmliche Erdbestattungen. Deutlich höhere Gebühren werden dagegen künftig für Urnenbeisetzungen fällig. Für einen Teil der Kosten, die bislang in die Berechnung mit einflossen, wird dann der Steuerzahler aufkommen.

451 Euro kostet zurzeit ein Urnenreihengrab mit einem Nutzungsrecht für 20 Jahre - eine Bestattungsform, die immer beliebter wird. Bisher war sie erheblich preiswerter als eine Erdbestattung. Das ändert sich ab 2009, denn die Friedhofnutzer zahlen nicht nur für die Fläche, die das Grab auf dem Friedhof beansprucht, sondern tragen auch die anderen Kosten, etwa für die Pflege von Wegen und der Friedhofskapelle.

Das sei in der Vergangenheit nicht in diesem Umfang berücksichtigt worden. So wird sich das Urnenreihengrab von 451 auf 701 Euro verteuern. Das klassische Wahlgrab für Sargbestattung wird preiswerter: Die Gebühr sinkt von 1490 Euro auf 1293 Euro.

Besonders drastisch ist die Gebührensteigerung bei der Variante "Urnenwahlgrab mit zusätzlichen Gestaltungsvorschriften", die aufwändigste Form der Urnenbestattung auf Willicher Friedhöfen: Hier klettert die Gebühr von 575 auf 1082 Euro.

Kerbusch betonte: "Mit den neuen Gebühren liegen wir im Vergleich zu anderen Städten immer noch im Mittelfeld." Am äußersten oberen Rand bewegt sich Willich ab 2009 bei einem anderen Wert: Der Anteil an öffentlichem Grün auf den Friedhöfen wurde auf 34,19 Prozent hochgeschraubt - das ist ein vergleichsweise hoher Wert.

Die erfreuliche Konsequenz für alle, die Familienangehörige auf den Willicher Friedhöfen bestatten lassen: Es werden mehr Pflegekosten auf die Allgemeinheit umgewälzt, also auf die Bürger als Steuerzahler. Gerechtfertigt wird dies mit der Tatsache, dass die zum Teil sehr anspruchsvoll gestalteten Friedhöfe auch als Parkanlagen von der Allgemeinheit genutzt werden können.

Was sich ebenfalls positiv auf die Friedhofsgebühren auswirkt: Die fehlenden 85 000 Euro, die sich in den vergangenen Jahren angesammelt haben, belasten nicht in die Gebührenbedarfsberechnung 2009, sondern werden über den allgemeinen Haushalt abgewickelt.

Willy Kerbusch weiß, wie die Kosten noch weiter gesenkt werden könnten: Durch einen zentralen Friedhof für die gesamte Stadt. Er ist sich jedoch im Klaren darüber, dass dieser Sparvorschlag nicht umzusetzen ist.

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