Kindertheater in St. Tönis: Balu in alter Gemütlichkeit

Das Dschungelbuch fasziniert mit seinen liebevollen Details die jungen Zuschauer.

St. Tönis. Die Geschichte ist altbekannt, es gibt Längen bei den Übergängen und eine krachende Mikrofonanlage. Das alles ist völlig gleichgültig, denn: Den Kinder gefällt’s. Faszinierte Gesichter sieht man - und zwar auf allen Plätzen im Forum Corneliusfeld. In die konnten die 27 Akteure der Theatergruppe Forstwald bei ihrer Aufführung des Dschungelbuchs sehen.

In jedem Augenblick der Aufführung ist spürbar, wie viel Mühe sich die Schauspieler und die vielen Menschen gemacht haben: hinter der Bühne, in der Technik, mit Kostümen, Bühnenbild und in der Maske. Der Spaß, den sie dabei hatten und haben, überträgt sich in vollem Maße auf die Kinder. Mucksmäuschenstill verfolgen die Zuschauer die gut 90 Minuten andauernde Aufführung.

Schon im ersten Bild, wenn Frank Meier als Wolfsvater Rhama hingegossen auf dem Pappmaché-Felsen in der Sonne liegt, wird klar, wie viel Arbeit hier geleistet wurde. Die Forstwalder Theatergruppe hatte das Dschungelbuch schon im Jahr 2000 aufgeführt.

Es wäre daher ein Leichtes gewesen, die Kulissen der damaligen Aufführung in Krefeld in der Oppumer Turnhalle an die Verhältnisse im Forum Corneliusfeld anzupassen. Aber die Herren vom Bühnenbau haben lieber das komplette Bühnenbild neu gestaltet.

Die Gesichter sind liebevoll und detailreich geschminkt, jedes Tier steckt in einem schönen glänzenden Fell. Die Elefanten haben sogar Rüssel, die sie auf Kommando in die Luft recken und dabei aus voller Brust tröten.

Anne Leisen gibt die Schlange Kaa so verführerisch mit ihren halluzinogenen Augen, dass man gut versteht, warum Mogli augenblicklich in Trance verfällt. Nicole Tacken spielt das Dschungelfindelkind unter der Regie von Joachim Pricken frech und unbekümmert, so dass sich jedes Kind mit ihm identifizieren kann.

Jule Geller überzeugt als schwarzer besorgter Panther Baghira. Ein Hit ist natürlich der Auftritt von Balu, dem Bären. Frank Wickinghoff ist so gemütlich und singt so sicher das allseits bekannte Lied, dass der ganze Saal mitklatscht. Und der ein oder andere Zuschauer nimmt diesen Ohrwurm vielleicht sogar mit nach Hause.

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