Vorst: Zeit statt Geld gespendet

Zum „Tag des Ehrenamtes“ stellt die action medeor Mitarbeiter vor. Die kümmern sich zum Beispiel um Besucher.

Vorst. Pünktlich zum Tag des Ehrenamtes sagt Bernd Pastors Dank. "Bei uns ist das Ehrenamt nicht mehr weg zu denken. Schließlich ist medeor vor 44 Jahren von Ehrenamtlichen gegründet worden", erklärt der Vorstand des Medikamenten-Hilfswerks. Dort arbeiten rund 50 hauptamtliche Mitarbeiter und 19Ehrenamtler. Sie sind mit Leidenschaft und viel Zeitaufwand bei der Sache. Karl Madus ist einer von ihnen.

"Ich bin seit 2001 dabei", sagt der ehemalige Schulleiter. "Ich gehe in Schulklassen, erkläre den Kindern, was medeor macht." Viele Klassen seien so begeistert, dass sie regelmäßig Spenden sammelten. Dabei können sie sich aussuchen, wo sie helfen wollen: Das Hilfswerk unterstützt 10 000 Stationen in 140 Ländern.

Der Vortragsdienst ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit. "Wir wollen noch mehr Menschen für uns gewinnen", sagt Norbert Vloet, Leiter der Bildungsarbeit. Es gibt aber noch einen weiteren Bereich, in dem sich Ehrenamtliche engagieren: Pharmazeutische Fachleute (Apotheker, Laboranten) helfen in aller Welt. "Nur dadurch konnte gerade ein Ausbildungslabor in Tansania eröffnet werden", berichtet Pastors. Und fügt hinzu: "Es ist schön, dass die Menschen ihre Zeit spenden möchten, obwohl wir auch auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind."

Die Rentnerin Ursula Kruse ist seit einem Jahr dabei. Sie stellte die Organisation kürzlich zum ersten Mal einer Gruppe vor. "Ich habe sie durchs Lager geführt. Die Leute waren beeindruckt." Kein Wunder: Ware im Wert von zwei bis drei Millionen Euro liegt dort bereit. Dadurch ist medeor in der Lage, bei Krisen sofort zu reagieren.

Da sich das Hilfswerk durch Spenden finanziert, ist die Arbeit der Ehrenamtler umso wichtiger. "Um Menschen zu erreichen, brauchen wir den persönlichen Kontakt", betont Madus. Wie viel Zeit er in die Tätigkeit steckt, weiß er nicht. "Ich weiß nur, dass ich es gerne tue."

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