Razzia in Tönisvorst Razzia in mehreren Wohnungen und Firmensitzen

Tönisvorst/Krefeld. · Polizei und Zollfahndung rückten am Montagmorgen unter anderem zu zwei Adressen in Tönisvorst an.

 Unter den Einsatzkräften befanden sich auch Fahnder in Zivil.

Unter den Einsatzkräften befanden sich auch Fahnder in Zivil.

Foto: Stephanie Wickerath

Sie kommen um kurz nach sieben: acht Zivilwagen mit Mitarbeitern der Polizei und der Zollfahndung. Die Autos und Transporter parken am Dienstagmorgen in Tönisvorst. Einige der Einsatzkräfte tragen eine Uniform, andere ihre Zivilkleidung. Die Fahnder klingeln an der Tür eines Hauses und zeigen den Bewohnern einen Durchsuchungsbeschluss. Mehr als eine Stunde lang verschwinden die Männer daraufhin in dem Wohnhaus. Laut Zeugenaussage holen sie „bündelweise Geldscheine“ aus dem Gebäude.

Die meisten Passanten, die an diesem frühen Morgen im Ort unterwegs sind, nehmen kaum Notiz von der Razzia in dem unscheinbaren Reihenhaus. In einem anderen Wohnhaus nicht weit entfernt wird ebenfalls eine Wohnung durchsucht. Hier sollen Verwandte der Familie leben. Die Familie soll aus Albanien stammen, aber schon viele Jahre im Kreis Viersen leben.

 In Krefeld haben Zoll und Polizei ein Firmengebäude durchsucht.

In Krefeld haben Zoll und Polizei ein Firmengebäude durchsucht.

Foto: Stephanie Wickerath

Aber das ist noch nicht alles: Die Zollfahnder haben sich auch die Firma der Familie vorgenommen. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen mit Sitz in Krefeld. Vor der Zentrale parken zwei Einsatzwagen des Zolls. Der Name des Inhabers steht auch an der Tür des Hauses, das in Tönisvorst durchsucht wurde. Zudem soll es zeitgleich auch eine Durchsuchung bei einem Tönisvorster Unternehmen sowie noch weitere Haus- und Firmendurchsuchungen im Ruhrgebiet gegeben haben.

Staatsanwalt will vorerst keine Informationen herausgeben

Das Hauptzollamt Krefeld verweist auf Nachfrage an die Staatsanwaltschaft Düsseldorf. Der dortige Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann, zuständig für Wirtschaftskriminalität, will keine Informationen an die Öffentlichkeit herausgeben, solange „die Maßnahmen noch im Gange“ seien, wie er sagt. Auch ob es sich bei dem Fall um Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung handelt, will der Staatsanwalt weder bestätigen noch dementieren. Über die Nationalität der Beschuldigten macht er ebenfalls keine Angaben. Nähere Informationen kündigt er für den heutigen Mittwoch an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort