Am neuen Standort Bibliothek eröffnet im Alten Brauhaus

Schiefbahn. · Mit den neuen, modern gestalteten Räumen erhofft man sich eine größere Kundenfrequenz.

 Bibliotheksleiterin Katrin Hufschmidt (2.v.l.) mit Vertretern ihres Teams, der Stadt und Architekten.

Bibliotheksleiterin Katrin Hufschmidt (2.v.l.) mit Vertretern ihres Teams, der Stadt und Architekten.

Foto: Wolfgang Kaiser

Es gab nur zufriedene Gesichter bei der Eröffnung der neuen Willicher Stadtbibliothek an der Hochstraße in Schiefbahn: Im ehemaligen Alten Brauhaus kann ab sofort gestöbert, gelesen und ausgetauscht werden. Und wie einst werden auch Getränke ausgeschenkt, wenn auch keine alkoholischen: Eine Ecke mit Bistro-Charakter soll für Aufenthaltsqualität sorgen.

Kulturausschuss-Vorsitzender Franz Auling erinnerte sich an seinen ersten Besuch in der Bibliothek am alten Standort neben der früheren Klosterkirche: „Ich hatte die versteckt liegenden Räume nicht auf Anhieb gefunden.“ Zuletzt waren es oft nur zehn Besucher pro Tag. Rudi Tillmanns hatte sich schwergetan, das traditionsreiche Haus zu verkaufen. Nach seinem Tod im Mai 2018 waren die Verhandlungen mit der Grundstücksgesellschaft der Stadt Willich in Gang geraten. Die Witwe Irmgard Tillmanns, die beiden Söhne Peter und Franz-Rudolf, die Tochter Rosi mit Ehemann Rüdiger Krall, die Enkelin Alina – sie alle waren zur Eröffnung gekommen und zufrieden damit, wie es gelaufen ist. Marcell Feldberg, Kantor und Lyriker, trug ein Gedicht vor, das er eigens für die Eröffnung geschrieben hatte. Willichs Bürgermeister Josef Heyes erinnerte an die Geschichte des Alten Brauhauses, in dem unter anderem 1845 der Männergesangverein Cacilia gegründet worden war. Vorgestellt wurde Katrin Hufschmidt – die 56-Jährige hat zum 1. September die Leitung übernommen.

Wer will, kann sich zum Lesen auch ins Schaufenster setzen

Für Willichs Kulturdezernentin Brigitte Schwerdtfeger ist die Bibliothek „ein Ort der Begegnung“: Es gibt bequeme Sessel und auf Kissen können sich die Besucher mitten ins Schaufenster setzen, zum Sehen und Gesehen werden.

Der Medienbestand sei radikal ausgedünnt worden. „Das wird aber nicht so bleiben, wir werden den Bestand wieder aufstocken“, erklärte der Fachbereichsleiter Bernd Hitschler.

Innenarchitekt Martin Klein-Wiele erklärte: „Ich habe im Jahre 2007 die erste Bibliothek geplant. Damals bin ich auf den Geschmack gekommen.“ Er versprach, den Räumen noch mehr Identität geben zu wollen, wenn die neuen Möbel da sind. Dafür hat die Stadt Willich einen Förderantrag gestellt. Jürgen Oberdörfer vom Schiefbahner Architekturbüro Oberdörfer/Meurer, der zurzeit auch das Wohnhaus des Sürderhofs zu ein Haus mit Mietwohnungen umgestaltet, hatte unter Hochdruck gearbeitet. Der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch war mit dem Ergebnis zufrieden: „Der Umbau hat rund 350 000 Euro gekostet. Vor allem der Brandschutz ist teuer gewesen. Der kleine Innenhof kann künftig für Veranstaltungen genutzt werden. In den oberen Etagen entstehen zwei Mietwohnungen.“ Auf dem hinteren Teil des Areals, das an den Wallgraben grenzt, soll ein Haus mit drei barrierefreien Wohnungen entstehen. barni

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