Lesung im Ratssaal St. Tönis Reisebericht aus dem Land der 100 Völker

St. Tönis. · Jutta Hartings und ihr Ehemann sind mit vielen Anekdoten aus Laos zurückgekehrt.

 Das kunstvoll gewebte Gebetstuch hat Jutta Hartings aus dem südostasiatischen Kand mitgebracht.

Das kunstvoll gewebte Gebetstuch hat Jutta Hartings aus dem südostasiatischen Kand mitgebracht.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Jutta Hartings und ihr Mann reisen viel und gerne. Dabei sucht sich das Paar aus St. Tönis oft Ziele fernab vom Massentourismus aus. Die jüngste Reise führte die beiden nach Laos, ein kleines Land in Südostasien, das von Vietnam, Kambodscha, Thailand, Myanmar und China umschlossen ist. Mittendurch fließt der Mekong, einer der längsten Flüsse der Welt. „In Laos, einem Binnenstaat, ist der Mekong nicht nur Wasserquelle, sondern auch Verkehrsstraße“, berichtet Jutta Hartings. Mit vielen Fotos und interessanten Tipps gestaltet die 58-Jährige, die auch Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei ist, ihre Reisereportage im St. Töniser Ratssaal.

So erfahren die 20 Zuhörer, dass Laos ein Land mit sieben Millionen Einwohnern ist, die sich aus rund 100 verschiedenen Völkern zusammensetzen, weshalb es oft verschiedene Schreibweisen für Orte und Städte gibt, was die Orientierung nicht gerade erleichtere. „Das Land ist buddhistisch-kommunistisch geprägt, und im Gegensatz zu Thailand gibt es keine Prostitution“, erzählt Jutta Hartings. Für Reisende interessant sei Laos wegen der fremden Kultur, der spannenden Flora und Fauna und weil das Land lange komplett abgeschottet war. „Erst das Internet bringt jetzt langsam die Moderne und sorgt für Umbrüche“, sagt die St. Töniserin. Noch aber gebe es viel Ursprüngliches in Laos: Dörfer, die nur über einen Fluss zu erreichen sind, unberührte Natur, uralte Sitten und Traditionen.

Bomben aus Vietnamkrieg liegen noch immer im Boden des Landes

Aber, auch das verschweigt die Sozialwissenschaftlerin nicht, viele Gegenden in Laos seien sehr staubig, unglaublich laut und voller Plastikmüll. Auch sollte man die Wege nicht verlassen, weil die Gefahr groß sei, auf eine Bombe zu treten. „Laos ist eines der der meist bombardiertesten Länder der Welt“, sagt die 58-Jährige. Außerdem, auch das ein Wermutstropfen, mussten die Hartings etliche Impfungen über sich ergehen lassen, um für die Reise gerüstet zu sein: Impfungen gegen Japanische Enzephalitis, gegen Cholera, Malaria, Tollwut und Hepatitis B gehörten dazu.

Belohnt wurden die Mühen mit einem tollen und teilweise abenteuerlichen Wanderurlaub, bei dem es unzählige Schmetterlingsschwärme, Büffel und exotische Vegetation zu sehen gab, mit dem Besuch eines Elefantencamps, der Begegnung mit vielen, sehr entspannten und freundlichen Menschen, der Besichtigung von wunderschönen buddhistischen Klöstern und ein paar Tagen in Luang Prabang, einer Stadt, die zu Recht zum Unesco-Weltkulturerbe gehört.

Und obwohl Laos auf Touristen eingestellt ist – vor allem Franzosen, Chinesen und Koreaner besuchen das Land –, sollte eine Individualreise sehr gut geplant sein, rät Hartings. „Wir haben viele Tipps von Freunden bekommen, die das Land bereits bereist haben. Das war sehr hilfreich. Sonst wären wir oft aufgeschmissen gewesen.“

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