Piloten mit Airbus und Jäger

Ideales Wetter herrschte beim Vatertagsfliegen auf dem Gelände des Modellclubs Schiefbahn.

Schiefbahn. Das Gelände des Modellclubs Schiefbahn ist idyllisch gelegen zwischen Kaarst und Schiefbahn. Rehe und Bussarde sagen sich hier nomalerweise „Gute Nacht“. Die „Piloten“, die ihre Hubschrauber und Flugzeuge zum traditionellen Vatertagsfliegen mitgebracht hatten, freuten sich über das tolle Flugwetter sowie über den günstigen Nordost-Wind. Und so mancher Radler machte einen kleinen Schlenker und schaute den Clubmitgliedern bei der Ausübung ihres ebenso ausgefallenen wie faszinierenden Hobbys zu.

„Pilot“ stand auf dem Hemd von Peter Kadoch. Der Vereinsvorsitzende (75) war zufrieden: „Wir haben zurzeit rund 100 Mitglieder, für Erwachsene besteht ein Aufnahmestopp.“ So groß das Gelände mit seinen 12 000 Quadratmetern auch sei, es könnten nie mehr als zwei Hubschrauber gleichzeitig in der Luft sein.

Norbert Rauch aus Willich baute seinen Airbus A 330 zusammen — der Modellflieger war am Donnerstag der absolute Hingucker mit seiner stattlichen Länge von 3,97 Meter. Rauch, der am St. Bernhard Gymnasium Mathematik und Physik unterrichtet, hat seinen Flieger mit zwei Turbinen ausgestattet, jede 2000 Euro teuer.

Peter Kadoch bot zu tollen, maßstabsgerechten Fliegern ein Kontrastprogramm: Er hatte im Kofferraum seines Minivans unter anderem eine runde Platte, die fliegen kann. „Früher waren solche Flugobjekte üblich, da gab es Fliegende Teppiche und fliegende Klobrillen“, erinnerte sich der Vorsitzende. Er freut sich, dass es Jungs wie Oliver Kleinheyer gibt. Der 15-jährige Schiefbahner ist erst seit März Mitglied und voller Elan bei der Sache. Er hatte seine F 4U Corsaer mitgebracht. „Das ist ein Senkrechtstarter“, sagte Kadoch und meinte den Jungen, während die Besucher Modellflugzeuge beobachten, die wirklich fast senkrecht starteten.

Elektromotoren sind auf dem Vormarsch, das macht die Modellfliegerei noch leiser. Sie sind genauso stark und schnell wie die mit Verbrennungsmotoren. Und Mitglieder wie Michael Sonnen können ihre Segelflieger jetzt lautlos mit einem Elektromotor starten.

Bei wirklich optimalem Wetter mangelte es nicht an Besuchern, die zur Stärkung etwas vom Grill und vom Kuchentablett angeboten bekamen — alles gegen eine kleine Spende für den Verein. Was das durchweg positive Bild ein wenig trübte: Nachdem Christa Lebens, die einzige Frau im Verein mit eigenem Fluggerät, nicht gekommen war, waren die Männer mit der Fernbedienung vor der Brust unter sich. Warum das so ist, weiß Peter Kadoch nicht. Was er wohl weiß und was ihn ein wenig tröstet: „Frauen sind auch in anderen Modellclubs kaum vertreten.“

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