Virus: Einsatzpläne für den Ernstfall

Im Kreis Viersen sind Apotheken, Krankenhäuser und Gesundheitsamt nach eigenen Angaben für ein Auftreten der Krankheit gerüstet.

Kreis Viersen. Im Kreis Viersen werden wegen der in Mexiko ausgebrochenen und für Menschen gefährlichen Schweinegrippe Vorsorgemaßnahmen getroffen. So erklärte gestern Gerold Eckardt, Geschäftsführer des Allgemeinen Krankenhauses (AKH) in Viersen, man sei für den Notfall einer Pandemie - eines weltweiten Ausbruchs der Viruserkrankung - "sehr gut gerüstet". Die Krankenhausapotheke habe in Absprache mit anderen Krankenhäusern im Kreis über das notwendige und vorgeschrieben Maß hinaus antivirale Arzneimittel wie Tamiflu gelagert.

In den 77 Apotheken im Kreis habe es bislang nur wenige Anfragen bezüglich der Schweinegrippe gegeben. Das sagte der Sprecher der Apotheker, Joachim Kresken. "Es gibt auch keinen Grund zur Panik." Ob sich die aktuelle Schweinegrippe zu einer Pandemie entwickele, könne noch nicht abgesehen werden. Sollte das zuständige Robert-Koch-Institut jedoch vor einer Pandemie warnen, starte auch in NRW ein Notfallplan, in dem die Apotheken im Kreis eingebunden seien.

"Ein Bestandteil dieses Plans", so Kresken weiter, "ist die Einlagerung von Wirkstoffen gegen Influenza-Viren. Aus diesen stellen die Apotheker die Arzneimittel her." Und: Verschiedene Medikamente, die auch gegen die Schweinegrippe wirken könnten, hätten die Apotheken im Kreis vorrätig. "Die Wirkstoffe dieser Mittel haben sich in früheren Tests als hilfreich erwiesen. Sie verhindern, dass sich die Viren im Körper vermehren und lindern Fieber, Gliederschmerzen und andere Symptome."

Die Verantwortlichen des Kreisgesundheitsamts würden die Situation ganz genau beobachten, teilte die Behörde mit. "Falls Grippefälle auftreten sollten, liegt ein Pandemie-Plan in der Schublade", erklärte Marina Kruß, Ärztin und stellvertretende Leiter des Gesundheitsamts. "Wer gerade aus den betroffenen Gebieten eingereist ist oder sich in den vergangenen Tagen dort aufgehalten hat, sollte seinen Gesundheitszustand beobachten und bei Hinweisen auf eine Grippe-Erkrankung, wie Fieber, Kopfschmerzen oder Atembeschwerden, einen Arzt aufsuchen."

Weitere Vorsichtsmaßnahmen seien nicht nötig. Die Ansteckung erfolge von Mensch zu Mensch wie bei der klassischen Influenza durch Tröpfchen, die beim Sprechen oder Niesen aus den Atemwegen freigesetzt würden. Red

Infos zum Thema gibt es auch unter Tel.02162/391756 (Kreisgesundheitsamt) oder im Internet.

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