Kreis Viersen: Polizei schaut genau hin

Bei einem Großeinsatz haben Beamte mehr als 2200 Fahrzeuge überprüft.

Kreis Viersen. Wer im Westkreis unterwegs war, hat mit Sicherheit einige von ihnen gesehen: Etwa 120 Polizisten aus dem gesamten Kreisgebiet waren am Donnerstag zwischen 16 und 24 Uhr im Großeinsatz. "Frühjahrsleuchten" hatten ihn die Beamten genannt - in Anlehnung an den Großeinsatz "Herbstlicht" im vergangenen November. Schwerpunkt der Aktion waren die Probleme, die sich daraus ergeben, dass der Kreis Viersen unmittelbar an die Niederlande grenzt.

In erster Linie ging es darum, die illegale Einfuhr von Drogen und andere Straftaten, wie zum Beispiel den Schmuggel von Zigaretten, aufzudecken und durch den Abschreckungseffekt einzudämmen. Weitere Ziele waren die Bekämpfung der Raserei und des Fahrens unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.

Mehr als 500 Fahrzeuge, die aus den Niederlanden kamen, kontrollierten die Beamten, knapp 40 Strafanzeigen schrieben sie wegen Schmuggels von Haschisch oder Marihuana.

In 400 Fällen ging es bei den Kontrollen auch darum, ob die Autofahrer Drogen mitgebracht hatten, sondern ob sie die schon zu sich genommen hatten. 15 Mal kam der Drug-Wipe-Test, ein Nachweis von Drogen mit Hilfe von Schweiß oder Speichel, zum Einsatz. Sieben Mal landeten die Beamten dabei einen Treffer. In drei Fällen wurden Blutproben angeordnet.

Bei einem Motorradfahrer, der gegen 20.30 Uhr den Grenzübergang in Swalmen passierte, hatte die Polizei allerdings das Nachsehen. Er erkannte die Kontrolle, wendete und brauste zurück in Richtung Niederlande. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf und alarmierten ihre niederländischen Kollegen. Sie verloren den schnellen Fahrer jedoch bald aus den Augen. Auch die Niederländer hatten bei der Fahndung nach den bisherigen Erkenntnissen der Kreispolizei keinen Erfolg. Es ist noch nicht einmal klar, ob es sich um ein deutsches oder ein niederländisches Fahrzeug handelte.

Ein weiterer Schwerpunkt der Aktion Frühjahrsleuchten war die Geschwindigkeitskontrolle. Etwa 2280 Fahrzeuge wurden im Grenzland kontrolliert, 77 waren zu schnell unterwegs. Teilweise folgten die Kontrollen auch aufeinander, so dass die Polizisten gleich die Einsicht der Fahrer überprüfen konnten.

Am schnellsten unterwegs war ein 40-Jähriger aus Krefeld, der in der Tempo-70-Zone mit 111 Sachen in die Messstelle raste.

An einigen Stellen konnten die Fahrer sich auch gleich Schockvideos zum Thema Rasen oder Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss ansehen. Auch die Verkehrssicherheitsberater der Polizei waren dabei, um ausführliche Gespräche mit den Ertappten zu führen. Nebenbei fielen auch Fahrer auf, die mit Autos unterwegs waren, deren Verkehrssicherheit zu wünschen übrig ließ - sie fuhren mit defekten Scheinwerfern oder abgefahrenen Reifen. Insgesamt sieben Autofahrer waren ohne den passenden Führerschein unterwegs.

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