Südstadt in Viersen Szenetreffpunkt macht Südstadt Probleme

Viersen. · Der Bereich um die Kreuzkirche hat sich zum Trinker-Treff entwickelt. Wie die Viersener Stadtverwaltung gegensteuern will.

 Im Bereich des alten evangelischen Friedhofs ist eine Alkoholverbotszone eingerichtet. Das allein reiche nicht mehr aus, betont die SPD.

Im Bereich des alten evangelischen Friedhofs ist eine Alkoholverbotszone eingerichtet. Das allein reiche nicht mehr aus, betont die SPD.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

 Statt die öffentliche Toilette an der evangelischen Kreuzkirche zu nutzen, wird wild gepinkelt, es kommt zu Prügeleien, nächtlicher Ruhestörung, Sachbeschädigung: Seit dem Sommer hat sich der Bereich um die Kirche in der Südstadt wieder zum Treffpunkt unter anderem für die Trinkerszene entwickelt. Eine Lösung ist vorerst nicht in Sicht, wie die Stadtverwaltung jetzt deutlich macht.

Um die Situation zu entschärfen, hatte der Ausschuss für Soziales und Gesundheit die Verwaltung im September damit beauftragt, ein Konzept zu erstellen. Die SPD hatte dazu einen Antrag eingereicht. „Die Anwohner sind an der Grenze der Toleranz“, betonte Manuel García Limia (SPD) damals in der Ausschuss-Sitzung. Nicht nur der Bereich um die Kreuzkirche und den Parkplatz, auch der angrenzende alte evangelische Friedhof waren wieder verstärkt Treffpunkt der Viersener Trinkerszene geworden. „Alkoholverbotszonen alleine reichen nicht mehr“, sagte García Limia. Ein Konzept dazu sollte also her, wie sich die Szene-Mitglieder besser ambulant pädagogisch betreuen ließen.

Nach einer ersten Bestandsaufnahme informiert die Verwaltung den Ausschuss nun in der Vorlage für die nächste Sitzung (Montag, 30. November, 18 Uhr im Forum am Rathausmarkt): „Es konnte bisher noch kein konkreter Ansatz entwickelt werden, da es sich schlicht um zu viele verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen, Lebensumständen, Interessen und Problemlagen handelt.“ Die Verwaltung spricht von fünf verschiedenen Viersener Szenen mit einem harten Kern von 25 Erwachsenen, für die ambulante an ihre Bedürfnisse angepasste Angebote entwickelt werden sollen. „Sie differenzieren sich nach Alter, Konsumgewohnheiten, Zuwanderungsgeschichte, Sesshaftigkeit, Tagesstruktur und zum Teil auch nach Geschlechtern.“ Es gebe wenige Schnittmengen der Szenen. Manche Gruppen seien konstant aggressiv, eine jüngere nachtaktive Szene sei eher „eventorientiert“.

Konzept soll sich auch auf andere Treffpunkte übertragen lassen

Um die Lage besser einschätzen zu können, will die Verwaltung mehr Informationen sammeln. So werde etwa die Statistik über Anzahl und Art der Einsätze von Ordnungsamt und Polizei benötigt. Außerdem ist geplant, eine Liste mit Fragen zu erarbeiten, um mehr über die Hintergründe und Bedürfnisse der Szeneangehörigen erfahren zu können. In Absprache mit den Institutionen, die in Kontakt mit den Szene-Gruppen stehen, sollen sie angesprochen werden. Auf Grundlage der Gespräche sollen Ideen für ein erfolgversprechendes Konzept entwickelt werden, das sich auch auf andere Szene-Treffpunkte wie die Festhallentreppe, Casino- und Hochzeitsgarten anwenden ließe.

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