Streit mit Nachbarn Privatbau des Landrats ist Thema im Ausschuss

Viersen · Sowohl SPD als auch Linke bemängeln fehlende Transparenz.

 Der Neubau von Landrat Andreas Coenen überragt die Bauten in der Nachbarschaft. Ein Nachbar ging deswegen bereits vor Gericht, bekam allerdings kein Recht.

Der Neubau von Landrat Andreas Coenen überragt die Bauten in der Nachbarschaft. Ein Nachbar ging deswegen bereits vor Gericht, bekam allerdings kein Recht.

Foto: Martin Röse

. (sk) Der Planungsausschuss der Stadt Viersen befasst sich in seiner kommenden Sitzung am 1. Dezember mit dem Privathaus von Landrat Andreas Coenen (CDU), das derzeit im Viersener Stadtteil Rahser entsteht. Wie unsere Zeitung bereits am 31. Oktober berichtet hat, sind Coenen dabei in gleich mehreren Punkten von der Stadt Befreiungen vom Bebauungsplan gewährt worden.

Dies führt unter anderem dazu, dass der zweigeschossige Bau die anderen Wohnhäuser in seinem Umfeld – überwiegend eingeschossige Bungalows und Häuser mit niedrigen Satteldächern – deutlich überragt. Zahlreiche Anwohner sind deswegen verärgert.

Landrat Coenen – ihm untersteht als oberstem Dienstherrn die Obere Bauaufsicht – betont, er habe auf die Erteilung der Baugenehmigung und der Befreiungen keinen Einfluss genommen. Auch die Klage eines Nachbarn wurde vom Verwaltungsreicht abgewiesen.

Die Stadt Viersen begründete die Befreiungen unter anderem damit, dass „im Geltungsbereich des Bebauungsplans bereits mehrfach Befreiungen von den festgesetzten Baugrenzen und Bauhöhen erteilt worden sind“. Genauere Nachfragen der Presse zu diesen anderen Befreiungen blieben bislang unbeantwortet.

Sie beschäftigen aber nun auch die Politik: Die Linke hat der Stadtverwaltung einen Fragenkatalog zum Thema geschickt, der nun im Planungsausschuss beantwortet werden soll – allerdings im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung. Britta Pietsch, Ratsfrau der Linken im Viersener Stadtrat, forderte dazu bereits Mitte Oktober mehr Trasparenz. Und auch Jörg Dickmanns, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Viersener SPD, sagte: „Es geht einzig und allein darum, in diesem Thema die größtmögliche Transparenz zu schaffen.“

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