Sternsinger nur bei Anruf

Im Januar ziehen Kinder in Oedt lediglich an zwei Tagen von Tür zu Tür. Außerdem: Putzkolonne in der evangelischen Kirche und „Tanz um den Tannenbaum“.

Grefrath. Wenn Bürgermeister Manfred Lommetz heute in einer Woche die Sternsinger im Oedter Rathaus empfängt, schickt er sie erstmals nicht auf eine eineinhalbwöchige Reise durch den Ort von Tür zu Tür. „Wir haben die Sternsinger-Aktion auf zwei Tage komprimiert“, heißt es aus dem St. Vitus-Pfarrbüro. Am 6. und 7. Januar sind sie jeweils von 10 bis 12.30Uhr sowie von 14 bis 16.30 Uhrunterwegs. Dafür gibt es mehrere Gründe: Weniger Stress für die organisierenden, meist berufstätigen Mütter, überschaubare Einsatzzeiten für die begleitenden Jugendlichen aus der Firmvorbereitungsgruppe und mehr Glück an den Türen. „Bislang blieben nicht wenige Türen — gewollt oder ungewollt — verschlossen“, sagt eine Mitarbeiterin des Pfarrbüros. Deshalb wurden 3500 Flyer mit Wegstrecken und Zeiten in Banken und Geschäften ausgelegt und an alle Oedter Haushalte verteilt. Wenn der Besuch der Sternsinger erwünscht ist, sollte man sich unter Tel. 02158/5138 melden. Der Zuspruch sei bislang sehr groß, heißt es seitens der Gemeinde.

Von Oedt nach Grefrath zieht die EWTO-Schule um. Am 9. Januar ist das erste Training an der Lobbericher Straße 34 a im ehemaligen Saal Wolters. Dort hat früher die Turnerschaft Sportstunden angeboten, bis Mitte der 1950er-Jahre die erste Grefrather Turnhalle gebaut wurde. Derzeit laufen die letzten Umbauarbeiten: Ein neuer Fußboden wird verlegt und Dachgauben eingebaut, damit auch die erste Etage benutzt werden kann. Zudem werden Kabinen eingebaut. Betreiber der Schule für Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, Gewaltprävention und Gesundheit ist der Wachtendonker Polizist Volker Pellen. Er wird unterstützt von einem siebenköpfigen Team, zu dem mit Pia Kollender auch eine Frau gehört. Fünf Jahre war EWTO in Oedt auf 120 Quadratmetern zu Hause. In Grefrath stehen knapp 300 Quadratmeter zur Verfügung. Am 15. Januar gibt es von 11 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür. Infos: Tel. 0173/276 1692.

Da kommt Freude auf: Den Bewilligungsbescheid für einen Zuschuss von 600 000 Euro hatte Professor Klaus Schäfer (SPD), Staatssekretär im NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, in der Tasche, als er am Samstag das Niederrheinische Freilichtmuseum besuchte. Damit ist klar: Das Land übernimmt die Hälfte der Kosten für das neue Eingangsgebäude der Dorenburg, das 2012 gebaut werden soll. Das soll nach der ersten Berechnung des siegreichen Architekturbüros Köppen/Rumetsch (Nürnberg) 1,2 Millionen Euro kosten. Die restlichen Kosten für den Bau übernehmen Landschaftsverband Rheinland und Sparkassenstiftung. „Auch diese Anträge sind durch“, so Kreiskultur-Dezernent Andreas Coenen.

Apropos Dorenburg: Ohne es an die große Glocke zu hängen, hat es an der Spitze des Niederrheinischen Freilichtmuseums einen Wechsel gegeben. Anke Wielebski (Foto) ist nun offiziell Leiterin. Die 32-Jährige ist Nachfolgerin von Heinz-Peter Mielke, der im Mai nach 30 Jahren in den Ruhestand gegangen war. Wielebski hatte im April 2010 als stellvertretende Dorenburg-Chefin angefangen. Bei einer weiteren Personalie tut sich derzeit nichts: Die Vize-Stelle im Museum wird „bis auf Weiteres nicht besetzt“, sagt Kreis-Kulturdezernent Andreas Coenen. Stattdessen wird für zwei Jahre ein Volontär — zurzeit ist das Kevin Gröwig — mit Volkskunde-Studium eingestelt. Coenen: „Ich bin überzeugt, dass das eine gute Lösung ist.“ Und die für den Kreis Viersen einen großen Vorteil in finanziell schwierigen Zeiten hat: Sie ist deutlich billiger als die bisherige Lösung mit zwei vollen Stellen. Ob es aber sinnvoll ist, die Leitung des Museums personell zu schwächen, während gleichzeitig Millionen-Beträge in die Dorenburg gepumpt werden, um sie attraktiver machen, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Dorenburg-Museum, die Dritte: Mit einem deutlichen Besucher-Plus im Vergleich zum Vorjahr ist die Saison 2011 zu Ende gegangen. Exakt 68 552 Gäste wurden gezählt. Zum Vergleich: 2010 waren es 55 000 und 2009 rund 66 000 gewesen — jeweils inklusive der Besucher der Romantischen Weihnachtsmärkte. Das waren in diesem Jahr am ersten und zweiten Advent-Wochenende insgesamt 26 500 Menschen.

Zum elften Mal lädt Stefan Straeten an Heiligabend und am ersten Weihnachtstag zum „Tanz um den Tannenbaum“ ein. An beiden Abenden öffnet die Diskothek „La Cave“ im Sporthotel, Am Waldrand 1-3, um 22 Uhr. „Die Party ist für alle, die das ganze Familiengedöns hinter sich lassen wollen“, sagt der Grefrather. Für fünf Euro Eintritt verspricht er „ausgelassene Stimmung pur“. Doch damit nicht genug: An Silvester knallen im „La Cave“ auf der Ü-20-Party die Sektkorken. Feuerwerk und Mitternachtssekt gibt’s für sechs Euro Eintritt (Vorverkauf fünf). Ums Essen müssen sich Partyhungrige ebenfalls keine Sorgen machen, denn auf Bestellung gibt’s was Leckeres vom Büffet. Um 20 Uhr geht die Jahreswechselsause los. Alle weiteren Infos sowie Karten gibt es auf Straetens Internetseite:

Es wird eng, aber Pfarrer Hartmut Boecker ist zuversichtlich, dass es klappt: Um 7 Uhr rückt heute eine professionelle Putz-Kolonne an, um die Friedenskirche wieder in ein Gotteshaus zu verwandeln. Denn die sieht seit Monaten wegen der Erweiterung und des Umbaus von Gemeindebüro und Kindergarten eher wie ein Baustoff-Lager aus. Dass die Kirche bis Heiligabend hergerichtet sein wird, steht für Boecker außer Frage. Die einzige Einschränkung für den 24. Dezember: Die Treppe zur Empore wird wohl nicht gefliest sein. Boecker: „Da müssen wir eben über eine Betontreppe gehen.“

Das wars: Wie angekündigt hat Werner Hamann die Sauna im Keller des Grefrather Hallenbades an der Stadionstraße geschlossen. Mitte Mai 2009 hatte Hamann die Sauna übernommen, viel modernisiert und investiert. Und der Vermieter, die Gemeindewerke, hatte in neue Tauchbecken investiert. Aber trotzdem kamen zu wenig Besucher, um die Kosten zu decken. Dies ist wohl das Ende einer Sauna an dieser Stelle, denn ein Nachfolger mit einem überzeugenden Konzept ist noch nicht gefunden. „Wir denken jetzt in Ruhe über eine weitere Nutzung nach“, sagt Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke. Und die wird frühestens zum Beginn der Hallenbad-Saison 2012/2013 im Herbst nächsten Jahres greifen.

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