Simon & Garfunkel meets Classic Rock, Streicher und Songs über New York

Das „Simon & Garfunkel Tribute Duo“ mit Band hüllte die Folk-Rock-Hits der amerikanischen Weltstars in der Mooren-Halle in ein klassisches Gewand.

Simon & Garfunkel meets Classic: Rock, Streicher und Songs über New York
Foto: Kurt Lübke

Oedt. Die gemeinsame Leidenschaft für die Musik des Folk-Rock-Duos Simon & Garfunkel entdeckten Lehrer Thomas Wacker und sein Schüler Thorsten Gary in ihren gemeinsamen Gitarrenstunden bei Karlsruhe. Erst coverten sie die Musik der US-Amerikaner zu zweit. Dann suchten sie nach neuen Wegen, ihre Songs zu interpretieren, und stellten eine Band inklusive Streicher-Quartett zusammen. „Seit 2012 sind wir auf Tour und spielen im Jahr rund 160 Konzerte“, erzählt Wacker. Ihr Ansatz: „Simon & Garfunkel Tribute meets Classic“.

Am Samstag gastierte die Band erstmals in der Albert-Mooren-Halle. Was das Duo unter ihrem Ansatz verstand, wurde den 150 Zuschauern schon beim ersten Song klar: „Mrs. Robinson“, als Soundtrack des Spielfilms „Die Reifeprüfung“ bekannt geworden, wurde mit einem Vorspiel der ersten Geige eingeleitet. Es folgte ein buntes Potpourri aus den größten Hits, wobei sich ruhige und schwungvolle Interpretationen die Waage hielten. Thomas Wacker übernahm den Part von Paul Simon und Thorsten Gary jenen von Art Garfunkel.

Die Beiden wurden von einer siebenköpfigen Band unterstützt, die sich aus zwei Geigen, Bratsche, Keyboard, Bassgitarre, Schlagzeug und Cello zusammensetzte. Sie spielten Songs, die von Beziehungen handelten, von Reisen und immer wieder von der Weltstadt New York, darunter in Wackers persönlichem Favorit: „A Heart In New York“. Hierin griff Keyboarder Volkwin Weiss zum Saxophon und überzeugte mit einem Solo.

Das Volkslied „Scarborough Fair“ erinnerte an großartige Werke des Folk-Quintetts „Fleet Foxes“, während besonders das energiegeladene „Me And Julio Down By The Schoolyard“ umgehend den Nerv des Publikums traf — begünstigt durch eine hervorragende Akustik in der Halle. Die Streichinstrumente verliehen den Stücken dabei eine ganz eigene Note, auch wenn manch neues Arrangement wie jenes des Klassikers „Old Friends“ sehr kitschig geriet und etwas überladen wirkte. Als Thorsten Gary vor dem Refrain von „Bridge Over Troubled Water“ zum Mitsingen anregte, trugen die Anwesenden zu seiner Begeisterung den Song auf Anhieb. Auch die Zeilen aus „The Boxer“ waren sofort präsent. „Bei manchen Liedern hat man Szenen im Kopf“, erklärte Besucher Helmut Schroers, warum die Erinnerung so leicht fällt. „Da ist viel Nostalgie dabei.“

Die beiden Frontmänner Wacker und Gary führten mit einer betont lockeren Moderation durch den Abend. Dass mit 150 Zuschauern weit weniger erschienen waren, als bei ihren vergangenen Tour-Terminen, ließen sich die Musiker ebenso wenig anmerken wie ihren Reisestress — erst am Mittag waren sie aus dem verschneiten Erzgebirge nach Oedt gekommen. Bis zum letzten Takt gaben sie ihr Bestes und wurden vom Publikum nach drei Zugaben, darunter das lebendige „Cecilia“, unter großem Beifall verabschiedet.

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