Aus dem Rathaus Stadt kämpft um neues Personal

Kempen · Eine Vielzahl von Stellenangeboten ist veröffentlicht – darunter die Leitung des Jugendamtes.

 Im Rathaus und in den Nebenstellen der Verwaltung sind beziehungsweise werden einige Schreibtische frei.

Im Rathaus und in den Nebenstellen der Verwaltung sind beziehungsweise werden einige Schreibtische frei.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Um die vielen offenen Stellen in der Verwaltung zu besetzen, erhöht die Stadt Kempen nun offenbar das Tempo. Auf der Internetseite der Verwaltung wurden mehrere Stellenausschreibungen veröffentlicht. Zudem werde die Stadt in den nächsten Tagen mehrere Anzeigen in den Tageszeitungen schalten, wie Bürgermeister Volker Rübo bestätigt.

Unter den nun ausgeschriebenen Stellen sind auch die Personalien im Jugendamt, die seit einigen Wochen für politischen Zündstoff sorgen. Gesucht werden sowohl eine Leitung für das Jugendamt als auch eine Stellvertretung mit dem Schwerpunkt „Frühe Förderung, Kinder und Jugendarbeit, OGS“. Ebenfalls bewerben können sich Kandidaten auf die freiwerdende Stelle des Jugendpflegers, der unter anderem den Ferienspaß organisiert. Die Leitung des Jugendamtes ist bereits seit Sommer 2018 zu besetzen. Damals hatte Heike Badberg die Stadt in Richtung Krefeld verlassen. Einer der Stellvertreter, Christian Semrau, ist inzwischen bei der Stadt Nettetal beschäftigt.

Die Amtsleitung hat derzeit Dezernent Michael Klee kommissarisch inne. Unter anderem wegen dieser Entscheidung und bereits gescheiterten Bewerbungsrunden für Amtsleitung und Stellvertretung wurde Klee von Teilen der Politik scharf kritisiert. Anfang März hatte der Beigeordnete gegenüber der WZ erklärt, dass er trotz des Zeitdrucks daran festhalten wolle, zunächst einen Amtsleiter einzustellen und dann das Thema Stellvertretung anzugehen. Nun stehen die Ausschreibungen jedoch parallel auf der Homepage der Stadt.

Leitung des Ordnungsamtes
ist ebenfalls bald zu besetzen

In Kürze steht der Verwaltung ein weiterer prominenter Verlust ins Haus. Ordnungsamtsleiter Ulrich Eckerleben geht in den Ruhestand. Etwa gleichzeitig mit seinem Chef, dem Ersten Beigeordneten Hans Ferber. Dieser verlässt im Sommer das Haus und ist dann zum 31. Dezember offiziell Pensionär. Um die Nachfolge von Ferber zu regeln, hat die Politik jüngst dem Verfahren zugestimmt, von drei auf vier Beigeordnetenstellen zu erhöhen. Ein aussichtsreicher Kandidat für den Posten ist Kämmerer Jörg Geulmann (die WZ berichtete).

Die Stelle des Ordnungsamtsleiters solle künftig mit der Leitung des Rechtsamtes zusammengelegt werden. Das geht aus der Ausschreibung der Eckerleben-Nachfolge hervor, die nun auch veröffentlicht worden ist. Wie bei den Führungspositionen im Jugendamt hat die Stadt Kempen in dieser Ausschreibung eine Bewerbungsfrist bis zum 29. April gesetzt.

Gründung des Projektbüros
ist vorerst zurückgestellt

Ebenfalls bis zu diesem Datum können sich Kandidaten bewerben, die Interesse an der Stelle des Wirtschaftsförderers haben. Diese Position will die Stadt Kempen neu schaffen – auf Drängen der Politik und auch auf Anregung aus der Wirtschaft, unter anderem von Unternehmerkreis Kempen (UKK).

Weitere prominente Stellenausschreibungen sucht man in der aktuellen Auflistung allerdings vergeblich. Die Rede ist von zwei Stellen für ein neu einzurichtendes Projektbüro. „Ich habe mich dazu entschlossen, diese beiden Stellen zunächst zurückzustellen“, so Bürgermeister Rübo. Im von der Politik genehmigten, aufgestockten Stellenplan gebe es wichtigere Positionen, die nun besetzt werden sollten. Neben den schon beschriebenen Personalien erwähnt Rübo da Vakanzen im Planungs- und Hochbauamt. „Erst wenn all diese entscheidenden Positionen besetzt sind, wollen wir uns wieder um das Projektbüro kümmern“, so Rübo. Diese Priorisierung sei notwendig, weil das Personalamt mit einer Vielzahl von Ausschreibungen zu tun habe. Früher seien es pro Jahr etwa 30 gewesen, aktuell seien es zwischen 70 und 80, so der Bürgermeister. Dafür seien unter anderem die notwendigen Einstellungen im Kita-Bereich verantwortlich.

Die Leitung sowie eine Mitarbeiterstelle im neu zu schaffenden Projektbüro sollen im Dezernat des Bürgermeisters angesiedelt werden. Von der Einrichtung dieser Schnittstelle erhoffen sich Stadtspitze und Politik eine Verbesserung der Abläufe bei Großprojekten. „Und auch deshalb ist es sinnvoll, nun abzuwarten, bis die anderen Stellen besetzt sind“, so Rübo. Dann könne man den Aufgabenkern des Büros auch viel besser beschreiben und organisieren. Einen konkreten Zeitplan dafür gebe es nicht.

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