Spezielles Training Feuerwehr übt Einsatz bei Rauch und Hitze

Grefrath · 40 Grefrather Feuerwehrleute trainieren im Heißcontainer für den Ernstfall.

 Der verrauchte Container erfordert Atemschutz.

Der verrauchte Container erfordert Atemschutz.

Foto: Wolfgang Kaiser

. Die beiden schwarzen, jeweils 16 Meter langen und 2,50 Meter breiten Container vor dem Grefrather Feuerwehrgerätehaus fallen auf. Bereits in der Nähe der Anlage ist die Hitze zu spüren, die sie ausstrahlen. Durch die geschlossenen Türen dringt Rauch.

Plötzlich öffnet sich die hintere Tür und drei Personen in Atemschutzausrüstung treten auf die Plattform heraus. Rußgeschwärzte Bekleidung ist zu sehen, dazu kommen rote und nassgeschwitzte Gesichter, als die beiden Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath und der Trainer von Feuercon die Atemschutzmasken abziehen.

„Die Temperaturen sind unheimlich. Aber es ist das beste Training für den Ernstfall, das es gibt. Unbekannte Räumlichkeiten samt Brandherden, Hitze, keine Sicht, Personen, die sich im Inneren befinden – es sind realistische Bedingungen“, sagt Stefan Schmeckers. Der stellvertretende Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath gehört zu den beiden, die gerade aus dem „Inferno“ herausgekommen sind.

Die Feuerwehrleute tragen jeweils rund 15 Kilogramm an Ausrüstung

Henrik Lennackers, Oberfeuerwehrmann vom Löschzug Grefrath, und Feuerwehrmann Max Voigt vom Löschzug Vinkrath gehören zum nächsten Trupp, der in den sogenannten Heißcontainer gehen wird. Zu Feuerwehrhose und -jacke sowie den schweren Schutzstiefeln kommen das Atemschutzgerät samt Maske, Flammschutzhandschuhe und Helm. Rund 15 Kilogramm Ausrüstung trägt jeder Feuerwehrmann. Patrick Petersen gibt die letzten Anweisungen. „Wenn wir uns drinnen verständigen, nicht auf die Kleidung klopfen. Das macht das Luftpolster unter der Kleidung, das uns mit schützt, kaputt. Mit dem Fuß gegen den Kollegenfuß oder das Atemschutzgerät klopfen“, sagt der Trainer von Feuercon.

Dann geht es aus dem Gerätehaus zu den Containern. In eine brennende Wohnung eintreten, Menschen retten und Feuer löschen, unter Realbedingungen, das üben knapp 40 Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath. Eigens dafür ist die Trainingsanlage für Realbrandausbildung der Firma Feuercon aus Erkrath mit fünf Trainern vor Ort. Mit der Anlage können Gefahrensituationen simuliert werden. An drei Stellen im Container wird Holz verbrannt. So werden nicht nur reale Hitzeentwicklungen von 170 Grad und mehr erzielt, sondern auch reale Rauchdichten.

„Es ist enorm wichtig, sich mit einer Situation auseinanderzusetzen, die einem bei realen Einsätzen begegnen kann. Es schon mal erlebt zu haben, macht das eigene Verhalten sicherer. Gerade für die jüngeren Kollegen, die noch keinen realen Brand erlebt haben, gibt ein solches Training Sicherheit“, sagt Hans Konrad Funken, Leiter der Feuerwehr Grefrath.

Daher war es der Feuerwehr auch so wichtig, Feuercon nach Grefrath zu holen, wobei die Kosten in Höhe von 4000 Euro auch durch Grefrather Unternehmen finanziert werden konnten. Dort hatte die Wehr angefragt und die benötigten Mittel für die wichtige Trainingseinheit erhalten. tref

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