Kempen Ein Laufsteg auf dem Buttermarkt

Die Altstadt hat sich herausgeputzt, um noch schöner als sonst ihre ersten Frühlingsgäste zu empfangen. Es wird wieder gefeiert. Und es gibt viel zu sehen — bei der Modenschau und in den offenen Geschäften.

Kempen. Die Bühne steht, der Laufsteg auch — heute kann es losgehen. Das erste Frühlingsfest lockt heute und morgen Besucher von nah und fern in die Kempener Altstadt. Die Kinder werden sich wohl am meisten auf Water-Walking Balls, Hüpfburg und Bobby-Car-Parcours freuen, die Großen auf Musik und Tanz auf der Bühne, Modenschau und Shoppen. Morgen ist verkaufsoffener Sonntag. Dann haben die Läden in der Altstadt von 12 bis 17 Uhr geöffnet.

Kempen: Ein Laufsteg auf dem Buttermarkt
Foto: Kurt Lübke

Altstadt-Geflüster

Kempen: Ein Laufsteg auf dem Buttermarkt
Foto: Kurt Lübke

Das Frühlingsfest startet heute und morgen um 11 Uhr. Heute kann man sich ab 14 und 18 Uhr, morgen ab 11.30 und 15 Uhr die große Moden- und Produktshow auf dem Laufsteg auf dem Buttermarkt ansehen. Abends gibt’s Musik auf der Bühne. Heute spielt ab 19.30 Uhr die Partyband „Anymore“. Morgen ist die Kempen Big Band von 16.10 bis 18 Uhr zu sehen und zu hören.

Aber werfen wir doch mal einen Blick über die Stadtmauer hinaus. Das Bauprojekt am Oedter Pfad, wo insgesamt drei neue Häuser entstehen sollen, hat ein Etappenziel erreicht. Das erste Haus an der Ecke Kauertzacker/Oedter Pfad ist fertig. Und die Möbelwagen sind dort auch schon angerollt. Dort hat die Schwester-Ina-Stiftung bauen lassen. „Weil das Stiftungskapital der Schwester-Ina-Stiftung seit Jahren durch die ungünstige Zinssituation kaum noch Erträge brachte, hat sich der Vorstand entschlossen, in die Immobilie Oedter Pfad 11 zu investieren, um daraus hoffentlich langfristig Hilfen für bedürftige Kinder in unserer Heimat abzusichern“, berichtet der Stiftungsvorsitzende Heinz-Wilhelm Wolters. Dazu habe die Gemeinde St. Mariae Geburt mit einem für soziale Zwecke vorgesehenes Baugrundstück geholfen. Ein in Kempen angesehenes Kreditinstitut habe günstige Darlehen gewährt.

Die Mieterlöse aus diesem Wohnobjekt fließen voll den jungen Menschen im Kempener St. Annenhof für Bildungsprojekte zu. Der größte Teil der materiellen Hilfen für bedürftige Kinder und Jugendliche finanziert sich allerdings weiterhin aus Spenden liebevoller, treuer Förderer, überwiegend aus unserer heimatlichen Umgebung. „Diesen Mitbürgern kann man nicht oft genug Danke sagen“, betont Wolters und um weitere Unterstützer. Leider wachse auch in der ländlichen Heimat die geistige und seelische Bedürftigkeit der Kinder durch Vernachlässigung bis zum Missbrauch der Erziehungsberechtigten. Das erste Haus ist also fertig. Das ehemalige Jugendheim Komma steht bisher immer noch. Das soll nicht mehr lange so bleiben. Denn bald soll an dieser Stelle ein zweites Haus für wohl zwei Wohngruppen für Kinder und Jugendliche des St. Annenhofes entstehen. Noch sei man dazu in Abstimmungsgesprächen, verriet Annenhof-Leiter Herbert Knops dem Flüsterer. Er hoffe, dass es noch in diesem Jahr losgehen kann.

Aber nun zurück in die Altstadt: Noch im November hatte Wolfgang Helmrath dem Flüsterer verraten, dass in seinem Geschäft „Kunst und Mode Helmrath“ an der Judenstraße 1 eine Umstrukturierung bevorstehe. Es wollte dort mehr auf Kunst und weniger auf Mode setzten. Jetzt musste er zusammen mit seiner Ehefrau Gudrun das Aus verkünden. Das Geschäft wird am 22. April nach zwölf Jahren in Kempen schließen. So steht es auch auf einem Werbeständer vor dem Haus. „Es kommt keiner mehr. Seit drei bis vier Jahren ist das Geschäft immer mehr weggebrochen“, sagt Gudrun Helmrath enttäuscht. Enttäuscht seien auch ihre Kunden, so die Geschäftsfrau. „Sie sind entsetzt, dass wir schließen“, sagt sie. Ein Grund für das Aus ist wohl die wachsende Konkurrenz aus dem Internet. Ein kleiner Trost bleibt den Helmraths: Das Atelier in Tönisvorst bleibt bestehen.

Über eine reichhaltig gefüllte Fischtheke dürfen sich die Kunden jetzt an der Alten Schulstraße 20 freuen. Donnerstag hat dort die Filiale des Krefelder Unternehmens Zeelandia Moerland eröffnet und führt damit das Traditionshaus weiter. Geöffnet ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 und samstags von 10 bis 14 Uhr. Montags ist Ruhetag.

Ab Montag bis 27. April wird die Ausstellung „Pa titull“, von der Kempenerin Patricia Kuylkens im Foyer des Rathauses zu sehen sein. Die Ausstellung „Pa titull“ — ohne Titel — zeigt, wie der Name vermuten lässt, zusammenhanglose Werke der letzten fünf bis sieben Jahre. Kreativität gehört schon immer zum Leben der Künstlerin, und als genug Leinwände gefüllt waren, und der Platz zum Aufhängen knapper wurde, beschloss sie, diese nun wenigstens für einen Monat der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses, Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr, und Freitag von 8 bis 14 Uhr zu sehen.

„Deutschland in Alarmbereitschaft“ heißt die Veranstaltung der CDU, die am Donnerstag, 6. April, Rezepte für die innere Sicherheit im Kolpinghaus, Peterstraße, erörtern will. Ralf Robertz, Kreisvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei des Kreises Viersen, ist zu Gast. Und der parlamentarische Staatssekretär beim Bundessinnenminister, Günter Krings, wird ab 19.30 Uhr im kleinen Saal erwartet. Von Parteifreunden und interessierten Besuchern dieser öffentlichen Veranstaltung, aber auch von Rolf Top-hoven, der dem CDU-Kreisvorsitzenden Marcus Optendrenk sein Kommen angekündigt hat. Tophoven war Lehrer. Und Günter Krings sein Schüler. Auch das dürfte neben dem Thema ein spannender Austausch werden.

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